VERTRAUEN IN KRISENZEITEN
Die Genossenschaftsidee – gemeinsam zu stemmen, was man alleine nicht schafft – zählte besonders während der Coronapandemie. In einer Zeit, die kleine und große Unternehmen, Selbstständige und Künstler in Not brachte, standen wir immer an Ihrer Seite. Auch in der Betreuung der Privatkunden waren wir zuverlässig zur Stelle. So haben wir in der ganzen Zeit keine einzige Geschäftsstelle voll geschlossen, sondern sind unserer genossenschaftlichen Aufgabe, der Betreuung von Mitgliedern und Kunden, stets nachgekommen.
Das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden in unsere Bank spiegelt sich deutlich in den erreichten Ergebnissen. Dies sowohl im betreuten Kreditbereich mit über 950 Millionen Euro sowie in einem Kundeneinlagevolumen, das erstmals die Milliardengrenze überschritten hat. Auch in puncto Wertpapieren war die Heidenheimer Volksbank im Geschäftsjahr 2020 erneut die Nummer eins im Kreis – ein großer Erfolg dank Ihnen!
Und es war ein Jahr des Online-Geschäfts: Fast 3,5 Millionen Systemanmeldungen konnten wir in unserer Online-Geschäftsstelle verzeichnen, davon bereits mehr als die Hälfte über unsere VR BankingApp.
Für dieses Vertrauen danken wir unseren Kundinnen und Kunden ganz herzlich.
Wir als Vorstand der Bank stehen für unser gesamtes Team: Oliver Conradi, Vorstandsvorsitzender und verantwortlich für Firmenkunden, Privat- und Gewerbekunden, Eigenanlagen, Kommunikation, Interne Revision, Zahlungsverkehr und Personalwesen, Vorstand Elke Müller-Jordan, zuständig für Kredite und Einlagen, Compliance, Kunden-Service, Finanzen und Controlling und Ulrich Hasenmaier, stellvertretendes Vorstandsmitglied, verantwortlich für die freien Berufe, Individualkunden und das Stiftungsgeschäft.
In unseren Dank schließen wir ausdrücklich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Sie haben sich als jederzeit verlässlich und engagiert erwiesen. Es tut gut zu wissen, dass unsere Bank, ihre Mitglieder und Kunden auf Sie alle zählen können!
Oliver Conradi
Elke Müller-Jordan
Ulrich Hasenmaier
Aufsicht und Rat
„Aufsicht üben und Rat geben, hinterfragen und mittragen“: Dieses Motto umschreibt unsere Funktion als Aufsichtsrat der genossenschaftlichen Heidenheimer Volksbank. Fokussiert auf ihre Mitglieder, achten wir darauf, dass nicht Gewinnstreben, sondern ihre Interessen das Handeln der Bank bestimmen. Sie sind unsere zentrale Instanz und tragen das Institut – ihr Nutzen steht im Mittelpunkt aller Geschäftstätigkeit.
Um diese Aufgabe verlässlich erfüllen zu können, braucht es Sachverstand in Bankfragen ebenso wie vielfältige wirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Kompetenz. Dementsprechend setzt sich unser Aufsichtsrat aus engagierten Fachleuten verschiedener Ausprägung zusammen, alle zumeist verwurzelt in der regionalen Wirtschaft. Sorgfältig, gestaltend und kontrollierend begleiten wir die Geschäftstätigkeit und die Strategien des Vorstands. Wir sind Berater, Ideengeber, Vertrauensinstanz. Vorstand und Aufsichtsrat sind Garanten dafür, dass die Heidenheimer Volksbank ihren Mitgliedern und Kunden hinsichtlich Geld, Finanzen und Vorsorge hilfreich zur Seite steht.
Ihr Dr. Michael Banz
Aufsichtsratsvorsitzender
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat der Heidenheimer Volksbank hat auch im Berichtsjahr 2020 die Geschäftsentwicklung der Bank aufmerksam begleitet und die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll und Beratungsaufgaben im Plenum und in den aus seiner Mitte gewählten Ausschüssen mit großer Gewissenhaftigkeit wahrgenommen. Er hat den Vorstand sorgfältig und regelmäßig überwacht und ihn bei wesentlichen Einzelmaßnahmen beratend begleitet. Die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Beschlüsse wurden ordnungsgemäß gefasst; dies beinhaltet auch die Befassung mit der Prüfung nach § 53 GenG.
Darüber hinaus hat der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers überwacht. Insbesondere beinhaltete die Überprüfung, dass keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen von Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, erbracht wurden. Bei zulässigen Nichtprüfungsleistungen lagen die erforderlichen Genehmigungen vor.
Im Berichtszeitraum fanden neben der in Abwesenheit des Vorstands abgehaltenen konstituierenden Sitzung sechs ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt, in denen gemeinsam mit dem Vorstand über die Geschäftslage beraten, über zustimmungspflichtige Sachverhalte entschieden sowie deren Umsetzung nachgehalten wurde.
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und die Ausschüsse des Aufsichtsrats regelmäßig, zeitnah und umfassend über die wirtschaftliche Entwicklung und Lage der Bank, insbesondere über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens, Finanz und Ertragslage sowie die Geschäftsstrategie.
Weiter hat sich der Aufsichtsrat über besondere Vorgänge und Projekte von wesentlicher Bedeutung detailliert unterrichten lassen. Im Rahmen seiner Überwachungstätigkeit wurde der Aufsichtsrat weiterhin kontinuierlich über die Risikosituation und das Risikomanagement der Bank sowie den Fortgang und die Ergebnisse der internen und externen Prüfungen informiert. Ferner hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig die aktuelle Situation an den Kapitalmärkten und die Ausrichtung der Eigenanlagen der Bank aufzeigen lassen. Hierüber fand stets ein konstruktiver Dialog statt. Darüber hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen in einem engen und regelmäßigen Informations und Gedankenaustausch mit dem Vorstand, insbesondere dem Vorstandsvorsitzenden, und ließ sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und über wesentliche Geschäftsvorfälle unterrichten.
Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat entsprechend der Satzung aus seiner Mitte drei Ausschüsse eingerichtet. Über deren Arbeit berichteten die Ausschussvorsitzenden dem Aufsichtsrat in der jeweils folgenden Plenarsitzung.
Über die durch den Aufsichtsrat zustimmungspflichtigen Kreditengagements wurde in zwölf Sitzungen des Kreditausschusses sowie erforderlichenfalls im Umlaufverfahren beraten und entschieden. Im Kreditausschuss erfolgte außerdem eine vertiefte Beratung mit dem Vorstand über die Risikostrategie.
Ferner wurde vor dem Hintergrund der Risikotragfähigkeit die Entwicklung des Kreditportfolios regelmäßig beobachtet.
Baden-Württembergischen Außerdem fanden im Berichtszeitraum drei Sitzungen des Personal und Nominierungsausschusses sowie zwei Sitzungen des Prüfungs und Risikokontrollausschusses statt.
Der Personal und Nominierungsausschuss hat u. a. auf Basis der vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband veröffentlichten Scorecard das Selbstverständnis und die Effizienz der Aufsichtsratsarbeit bewertet; im Aufsichtsratsplenum wurden die Ergebnisse dieser Überlegungen diskutiert und daraus abzuleitende Maßnahmen beschlossen.
Im Jahr 2020 haben alle Mitglieder des Aufsichtsrats mit wenigen, jeweils begründeten Ausnahmen an den Sitzungen des Plenums bzw. der Ausschüsse teilgenommen.
Der vorliegende Jahresabschluss 2020 mit Lagebericht wurde vom BadenWürttembergischen Genossenschaftsverband e. V. geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Über das Prüfungsergebnis wird in der Vertreterversammlung berichtet.
Der fachlich dafür zuständige Prüfungs und Risikokontrollausschuss hat sich zur Vorbereitung der Prüfung und Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat über die Prüfungsergebnisse eingehend beraten. Der Abschlussprüfer hat sowohl in den Sitzungen des Prüfungsausschusses als auch in den Prüfungsschlusssitzungen des Gesamtaufsichtsrats über die wesentlichen Prüfungsergebnisse berichtet.
Den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Jahresüberschusses hat der Gesamtaufsichtsrat geprüft und in Ordnung befunden. Er hat den Jahresabschluss nebst dem Lagebericht gebilligt; der Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses unter Einbeziehung des Gewinnvortrags entspricht den Vorschriften von Gesetz und Satzung.
Der Aufsichtsrat hat gemäß § 3 Absatz 3 des Gesetzes über Maßnahmen im Gesellschafts-, Genossenschafts-, Vereins-, Stiftungs- und Wohnungseigentumsrecht zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, dessen Gültigkeit auch für das Geschäftsjahr 2021 verlängert wurde, in seiner Sitzung am 27. Mai 2021 den Jahresabschluss zum 31.12.2020 festgestellt. Er empfiehlt der Vertreterversammlung, die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen.
In der Vertreterversammlung am 12.11.2020 wurde Herr Alexander Kienle als neues Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt. Ansonsten gab es im Berichtsjahr 2020 keine personellen Veränderungen im Aufsichtsrat.
Aufgrund Ablaufs der Wahlperiode scheiden in diesem Jahr Frau Carmen Mayer-Lange und Herr Hermann Deroni aus dem Aufsichtsrat aus. Die Wiederwahl von Frau Mayer-Lange ist zulässig. Eine Wiederwahl von Herrn Deroni ist aufgrund § 24 (6) Satzung nicht zulässig, da Herr Deroni das 70. Lebensjahr bereits vollendet hat; diese Position im Aufsichtsrat soll wieder besetzt werden.
Der Aufsichtsrat schlägt auf Empfehlung seines Personal und Nominierungsausschusses die Wiederwahl von Frau Carmen Mayer-Lange für weitere vier Jahre vor. Ferner schlägt der Aufsichtsrat der Vertreterversammlung vor, Frau Katja Kolb, Geschäftsführerin der Persis GmbH in Heidenheim, für vier Jahre neu in den Aufsichtsrat zu wählen.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank für die geleistete Arbeit aus.
Heidenheim, im Mai 2021
Der Aufsichtsrat
Dr. Michael Banz
Vorsitzender
Mitglieder des Aufsichtsrats:
Dr. Michael
Banz
Heidenheim
Justitiar der PAUL HARTMANN AG, Aufsichtsratsvorsitzender
Markus Maier
Königsbronn
Dipl.-Ing., Geschäftsführer C. F. Maier GmbH & Co. KG, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender
Prof. Manfred Träger
Herbrechtingen
Dipl.-Handelslehrer, i. R.
Tobias Bairle
Dischingen
Geschäftsführer BAIRLE Druck & Medien GmbH
Alexander Kienle
Heidenheim
Executive Vice President & CFO Voith Paper, Voith Group
(Aufsichtsratsmitglied seit 12.11.2020)
Michael
Stütz
Königsbronn
Bürgermeister Gemeinde Königsbronn
Hermann
Deroni
Heidenheim
Betriebswirt, i. R.
Rainer
Domberg
Heidenheim
Bürgermeister, i. R.
Carmen
Mayer-Lange
Heidenheim
Dipl.-Betriebswirtin, Geschäftsführerin der Dörflinger Bedachungs- und Fassadenbau GmbH & Co. KG
Dr. Helga
Ströhle
Gerstetten
Fachärztin für psychotherapeutische Medizin, selbständig
Experte mit Genossenschaftsbezug: Alexander Kienle
Mit Alexander Kienle zieht am 19. November 2020 ein Spezialist für Unternehmenscontrolling und Rechnungslegung in den Aufsichtsrat der Heidenheimer Volksbank ein.
Die Bank ist ihm von Kindesbeinen an vertraut: Sein Vater war über 40 Jahre lang „Volksbanker“ in Heidenheim, davon viele Jahre als Prokurist und Leiter der Kundenhalle. Schon früh erlebt Alexander Kienle so den Genossenschaftsgedanken, das Verständnis, miteinander und füreinander zu agieren. „Die Mitglieder tragen die Bank, die Bank ist Anlaufstelle für die Mitglieder“, kommentiert er. „Diese Idee, eine Bank zu organisieren, schätze ich aus ganzer Überzeugung.“ Wenn man die deutsche Bankenlandschaft betrachte, spreche die allgemeine Entwicklung im letzten Jahrzehnt eine deutliche Sprache: Die Situation der deutschen Großbanken wirke fast erschreckend, auch zahlreiche Privat- und Landesbanken durchleben schwierige Zeiten. „Die regionale, genossenschaftlich strukturierte Bank dagegen erweist sich – bei allen Herausforderungen - heute wie damals als zeitgemäß. Und bleibt es auch in Zukunft: weil sie eine verlässliche, kompetente Finanzbegleitung bietet, wie Unternehmen und Privatleute sie brauchen.“
Beruflich tritt Alexander Kienle nicht in die Fußstapfen seines Vaters. Dennoch verbindet er verantwortungsvolles Handeln mit aussagekräftigen Zahlen: Financial Engineering, Wirtschaftsprüfung und Controlling sind seine Schwerpunkte im Wirtschaftsstudium. Nach dem Berufseinstieg bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG wechselt er 2003 zu Voith. Der ersten Tätigkeit im Konzern-Controlling in Heidenheim folgen kaufmännische Geschäftsführungspositionen für Voith Paper in USA und Österreich sowie bei Voith Paper Automation und Voith Hydro Deutschland, wo er 2016 CEO wird. Nach einer weiteren Station als Leiter des Voith Konzern-Controlling und -Rechnungswesens trägt der 47-jährige Diplom-Kaufmann nun seit Juli 2019 als Chief Financial Officer der Voith Paper die kaufmännische Gesamtverantwortung für den größten Konzernbereich der Voith Gruppe – mit einem Umsatzvolumen von 1,8 Mrd. Euro. Zu seinen Ressorts zählen neben Finanzen und Controlling auch Qualität, Einkauf, Governance und Compliance sowie strategische Planung.
Der Voithianer bewährt sich als Stratege, als Strukturierer und Integrierer, als Entwickler von Menschen und Prozessen sowie als kreativer Gestalter. Er implementiert neue Methoden, wo nötig, er steigert die Prozesseffizienz, gründet und entwickelt Gesellschaften. Seine Lösungskompetenz paart sich mit Weitblick, mit Anpacken und der Begabung, andere durch konsequentes Vorleben zu motivieren.
Nun kommen seine Stärken auch der Heidenheimer Volksbank zugute. „Die Stabilität des genossenschaftlichen Bankensektors überzeugt mich. Sie ist eine gute Motivation, mich in der größten Genossenschaftsbank im Kreis zu engagieren“, so der neue Aufsichtsrat. Seinem Eindruck nach ist die Heidenheimer Volksbank in seinen Spezialgebieten – Bilanzierung, Rechnungslegung und kennzahlenorientiertes Performancecontrolling – sehr gut aufgestellt. Rein fachlich möchte Alexander Kienle die Akteure insbesondere im Hinblick auf die dynamischen Veränderungen in den Rechnungslegungsvorschriften unterstützen; zudem verfügt er über tiefgehende Kenntnisse in der Vertragsgestaltung und im Fremdwährungsmanagement. Darüber hinaus ist ihm wichtig, dass sich der Aufsichtsrat mit der Bank identifiziert und dass die Wurzeln der Bank in ihrem Handeln stets erkennbar sind: „Der Grundgedanke des genossenschaftlichen Bankwesens leitet uns – das ist für mich eine zentrale Voraussetzung.“
Regionale Wirtschaft
Corona-Pandemie als beherrschendes Thema
Die Corona-Pandemie bestimmte die wirtschaftliche Entwicklung in 2020. Durch Hilfspakete und Kurzarbeit gelang es teilweise, die Folgen der Krise zu mildern. „Dennoch sind die Auswirkungen erheblich“, so Thorsten Drescher, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg. „Ein beispielhafter Indikator ist die Arbeitslosenquote. Sie stieg im Landkreis Heidenheim trotz Kurzarbeitsregelung und Hilfspaketen von 4,1 % im August 2019 auf 5,3 % im August 2020.“ Zur Jahreswende 2020/21 blickten die Unternehmen in Ostwürttemberg wieder etwas optimistischer in die Zukunft, mehr noch als die in ganz Baden-Württemberg. Sie verzeichneten zwar starke Umsatzrückgänge und eine teils leidende Eigenkapitalquote bis hin zur Insolvenzbedrohung, aber auch deutliche Erholungstendenzen im zweiten Halbjahr.
13 Prozent der Unternehmen gingen zum Jahreswechsel von einer Umsatzsteigerung aus; Umsatzrückgänge von 10 bis 25 Prozent (jedes dritte Unternehmen) bzw. von 25 Prozent bis zu 50 Prozent (11 Prozent der Unternehmen) standen dagegen. Während über die Hälfte der Firmen keine Folgen fürs Eigenkapital spürten, kämpften 14 Prozent mit Liquiditätsengpässen, knapp zwei Prozent der befragten Betriebe befürchteten eine Insolvenz. Im zweiten Halbjahr arbeiteten 22 Prozent der Firmen wieder auf Vorkrisenniveau, etwa gleich viele erwarteten das fürs zweite Halbjahr 2021.
Geschäfts- und Ertragslage
35 Prozent der Firmen sahen ihre Geschäftslage als gut an (plus sieben Prozentpunkte seit Herbst), 44 Prozent als befriedigend, 21 Prozent als schlecht. Die Geschäftserwartungen waren zwar etwas besser, aber weiter unsicher. Auch die Ertragslage wird tendenziell besser bewertet: 28 (zuvor 44) Prozent eine schlechte Ertragslage, 31 (zuvor 17) Prozent eine gute.
Export – Investitionen – Risiken
Die Exporterwartungen stiegen 2020 vom Herbst zum Jahresende von 30 auf knapp 40 Prozent, weitere circa 40 Prozent der Unternehmen erwarteten gleichbleibende Exporte. 60 Prozent der befragten Unternehmen verneinten Auslandsinvestitionen. Investiert wird vorrangig in Ersatzbedarf, Rationalisierung und Digitalisierung. Ziele von Auslandsinvestitionen sind insbesondere China, die Euro-Zone, Nordamerika, sonstige EU, Norwegen und die Schweiz. Als Top 3-Risiken galten Corona-Pandemie (78 Prozent), Inlandsnachfrage (57 Prozent) und Auslandsnachfrage (35 Prozent), auch die Wirtschaftspolitik wird als Risiko genannt, das Risiko Fachkräftemangel hat – außer im Baugewerbe – an Bedeutung verloren.
Branchenbetrachtung
23 Prozent der Dienstleister und 24 Prozent der Industrieunternehmen arbeiteten zum Umfragezeitpunkt wieder auf oder über Vorkrisenniveau. Mit einer Rückkehr dorthin bis zum Herbst 2021 rechneten 34 Prozent der Händler und 24 Prozent der Industriefirmen, bis 2022 jeweils 19 Prozent der Dienstleister und Händler, 23 Prozent der Industriefirmen. 44 Prozent der Händler und 39 Prozent der Industrieunternehmen verzeichneten erhebliche Umsatzrückgänge, jeder vierte Händler eine Umsatzsteigerung. Positive Bewertungen in der Industrie stammen von exportorientierten Unternehmen, im Handel von Vollsortimentern und Großhändlern, bei den Dienstleistern von IT-nahen Anbietern. Das Baugewerbe präsentiert sich weiter stabil, aber verhaltener als zuvor. Größtes Risiko hier sind die Energie- und Rohstoffpreise, Inlandsnachfrage und Fachkräftemangel.
Deutsche Wirtschaft
Wirtschaft stark belastet
Der teilweise Stillstand des Wirtschaftslebens aufgrund der Corona-Krise zeitigte erhebliche Folgen: Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) entwickelte sich nach zwei schwach positiven Jahren mit -4,9 % dramatisch nach unten. (2019 +0,6 %, 2018 +1,5 %).
Kontaktbeschränkungen und Grenzschließungen führten zur Unterbrechung von Produktions- und Lieferketten, einer vorübergehenden Erholung ab Mai folgten wieder schärfere Maßnahmen im Herbst. Positiv wirkten sich Hilfsprogramme der Bundesregierung aus, die u. a. die Möglichkeiten der Kurzarbeit großzügig unterstützten.
Konsum schwach
Allein der starke Rückgang der privaten Konsumausgaben um 6,1 % sorgte rechnerisch für 3,2 Prozentpunkte des BIP-Einbruchs. Der Infektionsschutz brachte durch eingeschränkte Konsummöglichkeiten ganze Branchen zum Erliegen. Einkommensverluste und die Angst vor Arbeitsplatzverlust verstärkten den Effekt. Der Staatskonsum – ausgeweitet um 3,3 % – wirkte stabilisierend.
Spürbar verminderte Investitionen
Die Unsicherheit verminderte die Nachfrage nach Fahrzeugen, Maschinen und Geräten, die Ausrüstungsinvestitionen sanken dramatisch um 12,1 %. Lediglich die Bauinvestitionen legten infolge des weiter hohen Wohnraumbedarfs in den Ballungszentren und der günstigen Finanzierungskonditionen zu, wenn auch mit +1,9 % schwächer als zuvor (2019: +3,8 %).
Weiter verminderter Außenhandel
Die Pandemie beeinträchtigte den bereits durch Handelskonflikte und geopolitische Spannungen belasteten Außenhandel weiter. Globale Produktions-/Nachfrageausfälle und Lieferunterbrechungen schwächten den Warenhandel, Beschränkungen im Reisebereich den Dienstleistungshandel. Die Exporte brachen um 9,4 %, die Importe um 8,5 % ein, die Auswirkung auf den BIP lag bei rechnerisch -0,9 Prozentpunkten.
Staat tief im Minus
Rückläufige Einnahmen u. a. aus der Mehrwertsteuer und stark gestiegene Ausgaben für pandemiebedingte Hilfen wie Kurzarbeitergeld und Finanzstützen sorgten für ein Minus im Finanzierungssaldo des Staates von 139,6 Mrd. EUR (Vorjahr: +49,8 Mrd. EUR). Die Defizitquote betrug 4,2 %, der Schuldenstand der öffentlichen Hand stieg von unter 59,8 % (Maastricht-Referenzwert: 60 %) auf rund 70 %.
Negative Beschäftigungsentwicklung
Die Pandemie und demografische Faktoren kehrten die Beschäftigungsentwicklung um. Die Zahl der Erwerbstätigen sank um 487.000 auf 44,8 Mio. Menschen (2019: 45,3 Mio.), die Arbeitslosenzahl stieg um 429.000 auf 2,7 Mio. Menschen (2019: 2,3 Mio.). Die Arbeitslosenquote stieg von 5,0 % auf 5,9 %. Lediglich das konjunkturelle Kurzarbeitergeld für bis zu 6 Mio. Beschäftigte verhinderte noch drastischere Zahlen.
Geringerer Preisanstieg
Krisenbedingt niedrigere Rohölpreise wurden durch höhere Preissteigerungen etwa bei Nahrungsmitteln nicht kompensiert. Der Preisanstieg verminderte sich daher auf knapp 1 % im Frühjahr. Ab Juli verstärkte die Mehrwertsteuersenkung den Effekt: Die Inflationsrate lag im Schnitt bei 0,5 % (Vorjahr: 1,4 %).
Finanzmärkte
Rasche Erholung vom Corona-Schock
Pandemie verunsichert nur vorübergehend
Die tiefe weltwirtschaftliche Rezession sorgte zunächst für einen Einbruch der Aktienkurse und stark verteuerte Anleihen, die Rohölpreise sanken dramatisch. Expansive Maßnahmen weltweit – in Europa u. a. gesteigerte Wertpapierkäufe und EU-Pakete in Höhe von 500 bzw. 750 Mrd. EUR – beruhigten. Die Finanzmärkte erholten sich, die Rohstoffpreise legten im Jahresverlauf zu.
Unkonventionelle Maßnahmen
Die EZB hielt die Leitzinsen stabil und erwarb Wertpapiere in einem Umfang von netto 1.087 Mrd. EUR. Der konstant günstige Zins für Ausleihungen und ein weiter vereinfachter Zugang zu Zentralbankgeld machte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte für Banken attraktiver. Die Inflation schwächte sich trotz der geldpolitischen Impulse stark ab: Sie lag mit 0,3 % (2019: 1,2 %) im Euroraum weit unter der Zielmarke von 2 %.
US-Geldpolitik deutlich expansiver
Aufgrund des dramatischen konjunkturellen Einbruchs während der Corona-Pandemie mit einer Arbeitslosenquote von 8,1 % (2019: 3,7 %) und einer Inflation von 1,2 % erhöhte die Fed den Expansionsgrad ihrer Geldpolitik deutlich. Das Ziel für die Federal Funds Rate wurde von 1,5 bis 1,75 % auf 0 bis 0,25 % gesenkt, auf Inflationsraten deutlich unter 2 % sollen Phasen mit mehr als 2 % folgen können.
Erneut Rückgang der Bundesanleiherenditen
Die Renditen deutscher Bundesanleihen gaben krisenbedingt erneut deutlich nach. Zum Jahresende notierten 30-jährige Bundesanleihen bei -0,17 % (minus 52 Basispunkte), 10-jährige Anleihen bei -0,58 % (minus 39 Basispunkte), 2-jährige Anleihen bei -0,71 % (minus 11 Basispunkte). Vorübergehend erhöhte Zinsaufschläge von Staatsanleihen anderer Euroraumländer gegenüber deutschen Bundesanleihen bildeten sich zurück und lagen am Ende unter Vorjahresniveau: Die Nachfrage nach europäischen Staatsanleihen war gestiegen, die Wahrscheinlichkeit neuer Schuldenschnitte im Euroraum durch die beiden EU-Hilfspakete unwahrscheinlicher geworden.
Euro wertet spürbar auf
Nach einer Aufwertung um insgesamt 9,2 % im Jahresverlauf notierte der Euro zum Jahresende bei 1,23 US-Dollar. Die Entwicklung war uneinheitlich: Zunächst hatte die Unsicherheit bezüglich der Pandemie zu einer Nachfrage nach dem US-Dollar und dem Nachgeben des Euro bis Mitte Mai um 3,9 % geführt. Ab dem dritten Quartal wertete der Euro vor dem Hintergrund steigender Sicherheit, einer konjunkturellen Belebung und der Erwartung einer steigenden Inflation in den USA dann wieder um 13,6 % auf.
DAX nach Talfahrt auf neuem Allzeithoch
Einer zunächst positiven Entwicklung des DAX folgte mit Beginn der Corona-Pandemie ein Einbruch der Aktienkurse. Gemessen am zwischenzeitlichen Allzeithoch am 19. Februar von 13.789 Punkten verlor der DAX bis zum 18. März rund 38,8 % seines Werts. Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die belebtere Konjunktur und eine verbunden mit der Hoffnung auf Covid-19-Impfstoffe besonnenere Reaktion auf erneut hohe Infektionszahlen im Herbst sorgten für eine Entwicklung des DAX bis auf 13.790 Punkten am 28. Dezember einen Punkt über dem Wert vom Februar.
S&P frühzeitig erholt
International erholten sich die Aktienpreisnotierungen unterschiedlich schnell von ihrem Einbruch zu Jahresbeginn. Der S&P-Index in den USA lag bereits Mitte August über Vorkrisenniveau, zum Jahresende betrug das Plus zum Vorjahresendwert 16,3 %.
Jahresabschluss 2020
Bilanzvolumen 2019
0 TEUR
Bilanzvolumen 2020
0 TEUR
Kennzahlen
Gewinn- und Verlustrechnung
Betriebsergebnis leicht unter Plan
Der Zinsüberschuss sank, im Wesentlichen aufgrund der Niedrig-/
Negativzinsen, um 1,4 Mio. Euro auf 18,3 Mio. Euro, der Provi-
sionsüberschuss lag mit 11,4 Mio. Euro (-170 TEUR) im Plan.
Die Verwaltungskosten stiegen inklusive Sonderfaktoren auf
22,1 Mio. Euro. Das bereinigte Teilbetriebsergebnis mit 7,5 Mio.
Euro (Vorjahr 9,7 Mio. Euro) und der Strukturwert (0,59 % der
durchschnittlichen
Bilanzsumme, Vorjahr 0,80 %) lagen leicht
unter Plan. Das Bewertungsergebnis lag bei +0,6 Mio. Euro
(Vorjahr + 0,2 Mio. Euro), das Ergebnis aus normaler Geschäftstätigkeit
bei 7,1 Mio. Euro (Vorjahr 9,3 Mio. Euro). Der Jahresüberschuss
blieb mit 2,1 Mio. Euro konstant, die Kapitalrendite
betrug 0,16 % (Vorjahr 0,17 %).
Verwendung des Bilanzgewinns
Weitere Stärkung der Kapitalstruktur
4,3 Mio. EUR flossen in den „Fonds für allgemeine Bankrisiken“.
Aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 2,1 Mio. Euro nach
Steuern gehen 2 Mio. Euro in die Rücklagen. Unsere Mitglieder
erhalten 0,5 % Dividende auf die Geschäftsguthaben plus
Leistungen aus dem VR-MitgliederBonusprogramm.
Weitere Unternehmensdaten
Zufriedenstellendes Ergebnis
Vor dem Hintergrund insgesamt sehr solider Zahlen und teils
erfreulicher Entwicklungen sind wir zufrieden, das Coronajahr
2020 so gut und sicher abgeschlossen zu haben.
Bilanzgewinn in Mio. €
Kundenkreditvolumen in Mio. €
Kundenvolumen in Mrd. €
Lagebericht
Stabil in der Krise
Auch im Krisenjahr 2020 schloss die Heidenheimer Volksbank das Geschäftsjahr mit einem stabilen Jahresüberschuss von 2,1 Mio. Euro und damit erneut auf Vorjahresniveau ab. Die Bilanzsumme lag mit 1,319 Mrd. EUR um 79,9 Mio. EUR bzw. + 6,4 % über dem Vorjahreswert. Großes Vertrauen in unsere Kompetenz und die aktive Nutzung der auch im digitalen Bereich ständig verbesserten Angebote waren dafür ebenso verantwortlich wie ein erneutes Ansteigen der täglich fälligen Kundeneinlagen und der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.
Kreditgeschäft
Die bilanziellen Kundenforderungen wuchsen nach Plan: Der Bestandszuwachs um 15,2 Mio. EUR auf 727,4 Mio. EUR (+2,1 %) resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung von Weiterleitungskrediten und Krediten an gewerbliche Kunden. Das außerbilanzielle Kreditvolumen aus der Vermittlung von Finanzierungsmitteln an Partner der genossenschaftlichen FinanzGruppe stieg um 5,2 % auf 182,5 Mio. EUR. Die Forderungen gegenüber Kreditinstituten sind im Vergleich zum Vorjahr um weitere 52,1 Mio. EUR auf 231,5 Mio. EUR gestiegen, die entsprechenden Verbindlichkeiten aus der weiter kontinuierlichen Nachfrage nach zinsverbilligten Darlehen der Förderbanken um 14,3 Mio. EUR auf 113,0 Mio. EUR. Liquiditätszuflüsse bei den Kundengeldern haben wir bei den täglich fälligen Guthaben bzw. als Termineinlagen bei unserer genossenschaftlichen Zentralbank angelegt.
Kundeneinlagen
Die eigentlich rückläufig erwarteten Kundeneinlagen stiegen im Geschäftsjahr 2020 erneut um 57,6 Mio. EUR auf 1.053,1 Mio. EUR. Dieser Anstieg um 5,8 % resultierte aus den anhaltenden Niedrigzinsen ebenso wie aus einer krisenbedingt hohen Liquiditätspräferenz und Konsumzurückhaltung: Befristete Einlagen und Gelder aus fälligen Sparverträgen flossen in die täglich fälligen Sichteinlagen. Zum 31.12.2020 verfügten wir über ein betreutes Kundenanlagevolumen in Höhe von 3,1 Mrd. EUR (Vorjahr 2,78 Mrd. EUR). Das außerbilanzielle Kundenanlagevermögen erhöhte sich durch Zuflüsse bei den Fondsanlagen bzw. in Versicherungs- und Bausparverträge und dank einer positiven Entwicklung an den Aktienmärkten, bereinigt um einen Sonderfaktor, um rund 3,8 %. Das gesamte betreute Kundenvolumen ohne Sonderfaktor wuchs um 4 %.
Eigenkapital
Das bilanzielle Eigenkapital stieg im Vorjahresvergleich um 4,3 % auf 131 Mio. EUR. Die Geschäftsguthaben verringerten sich erwartungsgemäß von 27,6 Mio. EUR auf 26,7 Mio. EUR. Durch die Zuführung zu den Rücklagen aus dem Bilanzgewinn 2019 über 2 Mio. EUR und die Einstellung von 4,3 Mio. EUR in den „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ haben wir die Abgänge mehr als ausgeglichen und das Eigenkapital insgesamt weiter erhöht. Mit der spürbaren Zuweisung zum wirtschaftlichen Eigenkapital konnten wir die Eigenkapitalstruktur erneut verbessern. Die Zuführung lag über dem von uns für 2020 prognostizierten Betrag. Zur weiteren Stärkung der Vermögenslage unserer Bank sehen wir vor, aus dem Bilanzgewinn 2020 2 Mio. EUR in die Ergebnisrücklagen einzustellen. Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel nach Art. 72 CRR betrugen zum Bilanzstichtag 138,1 Mio. EUR. Die Kapitalquoten – Gesamtkapitalquote 21,1 % (Vorjahr 20,3 %), Kernkapitalquote 18,8 % (Vorjahr 17,6 %) – liegen deutlich über den Mindestanforderungen und über dem strategischen Ambitionswert von > 17 %.
Wertpapieranlagen
Der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme beträgt 20,4 % (Vorjahr 21,6 %). Rund 89 % der Wertpapiere entfallen auf verzinsliche Anleihen, weitere auf Investmentfonds. Die Auswahl der Wertpapiere erfolgt im Sinne des risiko- und ertragsorientierten Depot-A-Managements, ihre Bewertung nach dem strengen Niederstwertprinzip. Der Fokus richtet sich auf gute Bonität der Emittenten, breite Streuung und einen diversifizierten Bestand an hochliquiden Wertpapieranlagen als Liquiditätspuffer.
Liquidität
Infolge des überwiegend kleinteiligen Kundengeschäfts und einer dadurch stabilen Refinanzierungsbasis waren Liquidität und Zahlungsfähigkeit im Geschäftsjahr 2020 jederzeit gesichert. Die Liquiditätsdeckung übertraf die vorgegebene LCR-Anforderung von 100 % deutlich. Bei Liquiditätsschwankungen kann die Bank auf hochliquide Aktiva und ausreichende Liquiditätsreserven auch in Form von Bankguthaben zurückgreifen. Zudem ist die Liquidität der Bank durch Refinanzierungszusagen u. a. im genossenschaftlichen Finanzverbund gesichert. Aufgrund unserer Liquiditätslage und -steuerung wird die Zahlungsfähigkeit aus unserer Sicht auch künftig gegeben sein.
Risikomanagement
Verantwortlich für das Risikomanagement ist der Gesamtvorstand, gemäß MaRisk unterstützt durch die Funktionen Compliance, Risikocontrolling und Interne Revision. Ausgangspunkt ist das Risikodeckungspotenzial im Sinne einer laufenden Deckung der wesentlichen Risiken durch die Risikodeckungsmasse. Dabei übernehmen wir bewusst Risiken unter Berücksichtigung folgender Maximen: Verzicht auf Geschäfte mit nicht vertretbarem Risiko, angemessenes Verhältnis von Risiko und Ertrag der Geschäfte und ein weitestgehendes Vermeiden von Risikokonzentrationen. Wir identifizieren Risiken mit potenziell wesentlichem Einfluss auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage frühzeitig und leiten entsprechende Gegenmaßnahmen ein. Die zuständigen Organisationseinheiten berichten direkt dem Vorstand, der Aufsichtsrat wird regelmäßig im Rahmen der Gesamtrisikoberichterstattung informiert. Die Risikoinventur im Geschäftsjahr 2020 identifizierten insbesondere Adressenausfallrisiko und Marktpreisrisiko als wesentlich, ergänzend Liquiditätsrisiko und operationelles Risiko.
Die Steuerung des Adressenausfallrisikos im Kundengeschäft erfolgt per VR-Rating und VR-Control, hier durch die monatliche Berechnung eines erwarteten bzw. unerwarteten Verlusts aus dem Kundenkreditgeschäft. Die Kreditrisiken und die Entwicklung der Kennzahlen werden risikoorientiert analysiert und berichtet, problembehaftete Kreditengagements von speziell für diese Aufgabe ausgebildeten Mitarbeitern intensiv betreut und bearbeitet. Zur Beurteilung der Adressenrisiken bei Eigenanlagen nutzen wir die Ratingergebnisse von Ratingagenturen, Einschätzungen der DZ BANK AG sowie eigene Analysen, bei der Messung von Bonitätsrisiken beziehen wir Spread-, Migrations- und Ausfallrisiken ein, monatlich ermittelt mit dem VR-Control Modul „Kreditportfoliomodell für Eigengeschäfte“.
Marktpreisrisiken haben wir aufgrund von Inkongruenzen zwischen Zinsbindung und Zinsanpassungsmodalitäten bei den aktiven und passiven Bilanzpositionen sowie möglicher Kursrisiken bei Eigenanlagen in verzinslichen Wertpapieren und Fonds insgesamt als wesentlich eingestuft. Wir steuern sie getrennt nach dem Zinsspannenrisiko und den Kursänderungsrisiken bei Anleihen und Fonds. Für den Ansatz im Limitsystem ermitteln wir das Zinsspannenrisiko und zinsinduzierte Kursänderungsrisiken aus den Anleihen anhand der VR-Zinsszenarien.
Von den potenziellen Liquiditätsrisiken bewerten wir das Zahlungsunfähigkeitsrisiko als wesentlich. Der Risikomanagementprozess umfasst die regelmäßige Ermittlung und Überwachung der LCR anhand eines Schwellenwerts und über Szenarien zur Bestimmung eines Überlebenshorizonts. Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr jederzeit gegeben; in engen Märkten sind wir nicht investiert.
Operationelle Risiken durch die Unzulänglichkeit oder das Versagen interner Prozesse, Menschen, Systeme oder externe Ereignisse werden jährlich identifiziert und analysiert. Grundlage dafür ist unsere bankindividuelle Risiko- und Schadensfalldatenbank. In 2020 hat die Geschäftsleitung mit dem Notfallführungsteam der Bank regelmäßig die Lage und Entwicklung der Coronavirus-Pandemie bewertet und die Umsetzung von Schutzmaßnahmen begleitet.
Ertragslage
Die jedoch lehnte,Der Zinsüberschuss als bedeutendste Ertragsquelle ging durch die weiter niedrigen bzw. negativen Geld- und Kapitalmarktzinsen um 1,4 Mio. Euro (7 %, Plan: 1,5 %) auf 18,3 Mio. Euro zurück. Im Zuge der rückläufigen Rentabilität im zinsabhängigen Geschäft nimmt die Vermittlung außerbilanzieller Produkte und damit der Ausbau des Provisionsergebnisses weiter zu. Der Provisionsüberschuss als zweitwichtigste Ertragsquelle ging um -0,2 Mio. Euro auf 11,4 Mio. Euro zurück, der interne Planwert wurde erreicht. Die Verwaltungskosten von 22,1 Mio. EUR (Vorjahr 20,5 Mio. EUR) liegen im Bereich der Prognose für das Geschäftsjahr 2020: Der weiter rückläufige Personalbestand kompensierte die Tariferhöhung. Die Erhöhung der Sachaufwendungen entstand aus höheren Altersversorgungsbeiträgen, Sanierungsmaßnahmen und dem Austausch der girocard-Hauptausstattung.
Das Bewertungsergebnis in Höhe von +0,6 Mio. EUR (Vorjahr +0,2 Mio. EUR) ist gemäß § 340f Abs. 3 HGB mit den Erträgen verrechnet, eine Zuweisung zu den Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB ist erfolgt. Das Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit beträgt damit 7,1 Mio. Euro (2019: 9,3 Mio. Euro).
Nach Einstellung von 4,3 Mio. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken und Steuern verblieb im Geschäftsjahr 2020 ein Jahresüberschuss in Höhe von 2,1 Mio. Euro. Neben einer Dotierung der Rücklagen in Höhe von 2 Mio. Euro zahlen wir daraus unverändert eine Dividende in Höhe von 0,5 %. Zudem profitieren unsere Mitglieder vom Mitgliederbonusprogramm. Die Kapitalrendite betrug im Geschäftsjahr 0,16 % (Vorjahr 0,17 %).
Das Teilbetriebsergebnis unter Bereinigung periodenfremder und außergewöhnlicher Posten beträgt 7,5 Mio. EUR (Vorjahr 9,7 Mio. EUR). Es liegt damit 0,4 Mio. EUR unter Plan, der Strukturwert von 0,59 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (Vorjahr 0,80 %) leicht unter dem Erwartungswert von 0,64 %. Die Cost-Income-Ratio (CIR) liegt bei 76,3 % (Plan 75,9 %, Vorjahr 70,6 %). Vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie sind wir mit dem erwirtschafteten Ergebnis und der Entwicklung der finanziellen Leistungsindikatoren in 2020 zufrieden.
Ergänzende Ergebnisse
Im Dienstleistungsgeschäft konnten wir beim Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäft die Provisionserlöse erneut um 0,4 Mio. EUR auf 5,6 Mio. EUR ausbauen; verantwortlich dafür waren die Beratung und Vermittlung von Investmentfonds sowie der Absatz von Zertifikaten der DZ BANK AG.
Der Ertrag aus der Vermittlung von Verbundprodukten lag mit 2,4 Mio. EUR 0,2 Mio. EUR unter dem Vorjahr, ebenso der Ertrag aus Zahlungsverkehr, Kontoführung und Kreditkartengeschäft (4,0 Mio. EUR).
Bei einer hohen Ausbildungsquote von unverändert gut 8 % geht der Personalbestand planmäßig weiter leicht zurück, umgerechnet auf Vollzeitkräfte 2020 um 9 auf 190 Beschäftigte, insgesamt liegt die Zahl der Beschäftigten bei 230. Zusätzlich zu Schulungen bezüglich der kunden- und bedarfsorientierten Beratung und Betreuung führen wir individuelle Personalentwicklungs- und Nachwuchsförderungsprogramme durch.
Von unseren rund 56.000 Kunden ist mehr als jeder zweite auch Mitglied unserer Bank. Unsere Mitglieder sind über die Vertreter an Entscheidungen der Bank beteiligt und erhalten abhängig vom Umfang unserer Geschäftsbeziehung eine Ausschüttung aus dem Mitgliederbonusprogramm. Zentraler Service-Aspekt für unsere Kunden ist unsere hohe Präsenz: Neben der individuellen Betreuung an insgesamt 10 Standorten bieten wir zwei SB-Stellen und die mobile Filiale VOBA-Zaster-Laster, die ebenfalls 10 Orte anfährt. Das Online-Angebot wird laufend weiter ausgebaut.
Beurteilung und Ausblick
Die Risikotragfähigkeit der Bank war im Geschäftsjahr 2020 jederzeit gegeben, bestandsgefährdende Risiken sind im Prognosezeitraum nicht erkennbar. Chancen sehen wir im Falle eines Zinsanstiegs bzw. einer steileren Zinsstrukturkurve sowie in einer besser als erwartet verlaufenden Konjunktur, verbunden mit einer stärkeren Nachfrage nach bilanziellen und außerbilanziellen Finanzprodukten und damit einem Anstieg des Zins- und Provisionsüberschusses. Der Bewertungsbedarf für Kreditrisiken dürfte niedriger ausfallen.
Eine Chance, unser Geschäftsmodell weiter kundenorientiert zu entwickeln, bildet die Digitalisierung. Das im Verbund gestartete Omnikanalprojekt soll die Vertriebskanäle stärker verzahnen und die Wettbewerbsfähigkeit sichern.
Chancen bieten zudem eine weiter verstärkte Zusammenarbeit mit den Unternehmen im Finanzverbund, eine weitere Standardisierung und Optimierung der Geschäftsabläufe sowie die weitere Ausschöpfung der Kundenpotenziale. Durch zielgruppenorientierte Kundensegmentierung und individuelle Beratung wollen wir das Vertrauen unserer Kunden und Mitglieder stärken, passende Produkte zur Verfügung stellen und die Kundenbindung ausbauen.
Bezüglich der in 2021 stark durch die Corona-Pandemie beeinflussten konjunkturellen Entwicklung prognostizieren wir mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Impfstoffen ein schrittweises Auflösen der Belastungsfaktoren und einen Aufschwung der konjunkturellen Kräfte spätestens ab dem 2. Halbjahr 2021. Ein robuster Konsumanstieg durch den Abbau unfreiwilliger Ersparnisse und eine wachsende Auslandsnachfrage dürften ihn stützen.
Als Herausforderungen betrachten wir unverändert das Niedrigzinsniveau, hohe Anforderungen an die Digitalisierung und Kundenorientierung sowie durch die zunehmende Digitalisierung einen starken Wettbewerb durch andere Banken, Non- und Near-Banks sowie durch Regulierung, Verbraucherschutz und ein verändertes Kundenverhalten.
Für das Jahr 2021 gehen wir von einem moderaten Wachstum im Kundenkreditgeschäft von rund 1,8 % aus. Bei den Kundeneinlagen möchten wir eine Umschichtung aus bilanziellen in außerbilanzielle Anlagen erreichen und damit das bereits hohe außerbilanzielle Kundenanlagevolumen weiter ausbauen.
Der Zinsüberschuss soll unter der Prämisse eines konstanten Zinsniveaus und eines nur leicht steigenden Geschäftsvolumens um rund 4 % ausgebaut werden – basierend auf einer Auszahlung der Dividenden bei den Verbundbeteiligungen, der Ausweitung der Bereitstellungsprovision und einzelvertraglicher Vereinbarungen im Falle von Verwahrentgelten durch ungeplante Liquiditätszuflüsse. Daneben planen wir einen auf 11,9 Mio. EUR steigenden Provisionsüberschuss aus dem Absatz von Fonds- bzw. Versicherungsprodukten und die Anpassung unserer Preismodelle.
Aus sinkenden Aufwendungen in 2021 und bereinigt um die Sonderfaktoren aus 2020 planen wir einen nur geringen Anstieg der Verwaltungskosten – eine Tarifsteigerung um ca. 1,5 % und konstante Sachaufwendungen sind eingerechnet.
Möglicherweise unsicheren Auswirkungen der Corona-Pandemie begegnen wir durch höhere Zuführungen zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft und einen Bewertungsaufwand deutlich über den kalkulatorischen Risikokosten. Aufgrund unserer Zinsprognose gehen wir bei leichtem Renditeanstieg unserer Wertpapieranlagen von einem moderaten Bewertungsaufwand aus. Der weiterhin angestrebte Ausbau des Eigenkapitals ist gemäß Ertragsprognose auch in 2021 möglich, Erkenntnisse für zusätzlichen Kapitalbedarf ergeben sich nicht.
Die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren sehen wir im Geschäftsjahr 2021 wie folgt: Für das Teilbetriebsergebnis prognostizieren wir einen Strukturwert von 0,63 % und damit eine Verbesserung von 0,59 %. Unsere strategische Benchmark beträgt > 0,5 %, bei der CIR ergibt sich ein Verhältnis von 74,47 %: im Vergleich zum Vorjahr günstiger und leicht unter dem strategischen Wert von < 75 %. Bei der Kernkapitalquote erwarten wir einen Wert von rd. 19,2 %, weiter deutlich über unserem strategischen Ambitionswert von> 17 %.
Möglichen Risiken durch den Verlauf der COVID-19-Pandemie, gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und die Entwicklung an den Kapitalmärkten begegnen wir durch aktives Risikomanagement und geschäftspolitische Maßnahmen. Sie sollen negative Einflüsse auf unsere Vermögens- und Ertragslage vermeiden und außerplanmäßige Entwicklungen in einem vertretbaren Rahmen halten.
Trotz des weiterhin bestehenden Niedrigzinsumfeldes und des anhaltenden Wettbewerbs- und Regulierungsdrucks sehen wir uns mit unserem Geschäftsmodell und der gewählten Vertriebsausrichtung für die nächsten Jahre gut positioniert und prognostizieren auch für das kommende Geschäftsjahr einen akzeptablen Geschäftsverlauf. Abhängig von zukünftigen Ereignissen können die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen von unseren Prognosen abweichen.
Nachhaltigkeit bestimmt unsere Zukunft
Dass nachhaltiges, verantwortungsvolles Handeln der einzige Weg ist, unsere Zukunft zu sichern, beweisen die aktuellen Entwicklungen – ob Pandemie oder Klimawandel. Die Heidenheimer Volksbank als Teil der genossenschaftlichen FinanzGruppe hat sich diesem Weg längst verschrieben: vom Ursprung der genossenschaftlichen Idee bis hin zu immer weiter verfeinerten Strategien.
Denn nachhaltiges Handeln hat viele Gesichter – und greift umso besser, je vielfältiger es sich ergänzt. Wie sehen wir das als Ihre Bank? Alles beginnt für uns mit nachhaltiger Begleitung: Wir begleiten Sie durchs Leben, Ihr Unternehmen in seiner Entwicklung, unsere regionale Gesellschaft in ihrer Gestaltung. Wir nutzen zukunftsgerechte Technologien und bieten zukunftsbewusste Produkte. Wir setzen Anreize für nachhaltige Geldanlagen und Investitionen. Wir „kehren vor der eigenen Haustür“, u. a. durch Einsparungsmaßnahmen und unser Streben nach einem klimaneutralen Geschäftsbetrieb. Und wir mischen uns als genossenschaftliche FinanzGruppe in die politische und gesellschaftliche Diskussion ein: zum Beispiel mit dem Anliegen, das Kriterium CO2-Emission bei der Kreditvergabe bewusst zu berücksichtigen.
Zu unseren nachhaltigen Krediten, Spar- und Anlageprodukten zählen Fonds von Union Investment, die hinsichtlich ökologischer, sozialer und/oder ethischer Aspekte definierten Kriterien entsprechen. Sie werden von den Fondsspezialisten sorgfältig ausgewählt und kontrolliert. Vier der Union-Investment-Nachhaltigkeits-Fonds erhielten eine Auszeichnung vom Forum für nachhaltige Geldanlagen, die Beliebtheit steigt stetig: Denn immer mehr Menschen achten nicht nur auf die Rendite, eine große Mehrheit entscheidet sich sogar bewusst für weniger rentable Investments, wenn sie nachhaltig sind. Die Einlagen unserer Kunden in nachhaltigen Union Investment-Fonds betrugen Ende 2019 11 Mio. Euro, Ende 2020 waren es über 24 Millionen Euro: plus 125 %, Tendenz stark steigend.
Genossenschaftliche Werte, Offenheit und Transparenz bestimmen unser Handeln mit dem Ziel einer nachhaltigen Wirtschaft im Sinne von Menschen, Umwelt und Region. Dabei hilft uns die persönliche Beziehung zu unseren Kunden. Wir sprechen in der Beratung ökologische Themen, klimaverträgliche Geschäftsmodelle und soziale Aspekte aktiv an – die Förderung finanzieller Teilhabe und gesellschaftlicher Chancengerechtigkeit im Fokus. Wir steigern das Bewusstsein für nachhaltige Geldanlagen, indem wir unsere Kunden beispielsweise fragen, wie hoch ihrer Meinung nach der Mindestanteil nachhaltiger Investitionen in einem Anlagepaket sein sollte.
Seit Jahren vergeben wir zudem aktiv Kredite für Investitionen im Bereich Erneuerbare Energien wie etwa für Biogas- und Photovoltaikanlagen – und beantworten gerne auch Sachfragen dazu. Wir unterstützen gewerbliche Kunden bei Effizienzprojekten: die Reduzierung des Materialverbrauchs, den Einsatz umweltverträglicher Werkstoffe, eine höhere Energieeffizienz in Produktionsprozessen im Sinne des Einsparens von Strom bzw. Wärme. Aktiv und heimatverbunden, fördern wir zudem Bürger-Energie-Projekte und arbeiten an einem leistungsstarken genossenschaftlichen Ökosystem mit regionaler Prägung. Für Impulse sorgen unsere Mitglieder, aber auch externe Stakeholder.
Bei all dem befinden wir uns in bester genossenschaftlicher Gesellschaft: Das Thema Nachhaltigkeit ist fest im Selbstverständnis der Genossenschaftsbanken verankert. In einer Unterstützererklärung hat sich der BVR jüngst verpflichtet, die Prinzipien der Vereinten Nationen für ein verantwortliches Bankwesen zu vertreten und sie in seinem Netzwerk zu verbreiten – als Beitrag zur Erreichung der 17 UN-Nachhaltigkeitsentwicklungsziele und der Ziele des Pariser Klimaabkommens. Eine Folge dieser Erklärung sind Unterstützungspakete des BVR für die genossenschaftlichen Institute: Sie erleichtern uns ein wirksames Nachhaltigkeitsmanagement in Eigenverantwortung.
Und auch das zählt zum Thema Nachhaltigkeit: Statt auf Papier und per Post in den Briefkasten erhalten Sie Nachrichten Ihrer Heidenheimer Volksbank gern digital in Ihr E-Postfach. Über Eingänge dort informieren wir Sie auf Wunsch per SMS oder Pushmail. Ihr E-Bike können Sie am Kundencenter in der Karlstraße 3 aufladen, für Ihr E-Auto gibt’s zwei Ladestationen in unserer Tiefgarage. Und wir unterstützen die Aktion "Gelbes Band" der Stadt Heidenheim: Sie hat 155 erntereife Obstbäume mit gelben Bändern gekennzeichnet und damit zum Abernten freigegeben. Privatleute können eigene Bäume ebenfalls durch ein gelbes Band kennzeichnen. Diese 2018 im Landkreis Esslingen initiierte und 2020 ausgezeichnete überregionale Initiative finden wir nachhaltig „reif“ und sinnvoll.
Digital und sehr persönlich
Lediglich eine Nebenwirkung, aber eine der wenigen positiven: Die Corona-Pandemie hat dem digitalen Banking Flügel verliehen. Nicht nur, dass unsere Online-Geschäftsstelle sehr gefragt war, auch das Banking per Mobiltelefon ist „normal“ geworden.
Bereits 51 % der Online-Anmeldungen bei der Heidenheimer Volksbank laufen jetzt über die VR-BankingApp, ein Plus von fast 15 %. Dazuhin hat sich die Zahl der registrierten digitalen Bank- und Kreditkarten verdoppelt. Wichtig dabei: Banking per App und Bezahlen per Handy werden en vogue bleiben – auch und gerade wenn sich das Leben wieder draußen abspielt.
Obwohl viele sie mittlerweile kennen, gibt’s hier in Kürze die Vorzüge der VR-BankingApp fürs Smartphone und als App HD fürs iPad: Zunächst bietet die VR-BankingApp perfekte Übersicht über Ihre Konten (auch bei anderen Instituten). Sie hilft Ihnen, Daueraufträge zu managen und Überweisungen zu erledigen – dank Scan2Bank per Foto der Rechnung. Wo nötig, liefert VR-SecureGo Plus App die zugehörige TAN: verschlüsselt und daher besonders sicher. Sie versenden Geld per Kwitt und bezahlen per Smartphone. Ein E-Postfach gibt’s dazu – und anderes mehr. Alle Informationen zu Apps und Scan-Lösungen der genossenschaftlichen FinanzGruppe finden Sie hier auf unserer Website.
Die eBanking Business Edition bietet komfortable Profi-Tools für Firmen und Vereine: Zahlungsverkehr, Vorlagen, Freigabeprozesse, Import und Export laufen auf Wunsch komplett digital. Ein digitaler Bonitätsmanager informiert Sie über aktuelle Bonitätsdaten Ihres Unternehmens und die Ihrer Partner. Vernetzte Fertigungstechniken, angepasste CRM-Systeme, Kommunikationstools, Maßnahmen zur Datensicherheit: Wir beraten Sie individuell, stellen dabei Ihre zukunftsgerichtete Digitalisierungsstrategie und die zugehörige Finanzierung unter Einbeziehung von Fördermöglichkeiten in den Vordergrund. Einen interessanten Einstieg bietet Staffel eins der Web-Serie „Von Mittelstand zu Mittelstand“ – sie behandelt verschiedene Aspekte der Digitalisierung.
Auch wenn sich die Corona-Krise als „Digitalisierungs-Booster“ erwiesen und digitale Neuentwicklungen im Bankensektor vorangetrieben hat, ist der digitale Weg nicht der einzige. Wir ergänzen digital durch persönlich: Sie genießen digitale Freiheiten und genossenschaftliches Miteinander und Füreinander. Vertrauen Sie auf Ihre Heidenheimer Volksbank. Sie profitieren von weitreichender Expertise und dem Wohlwollen, das wir Ihnen schon immer und auch in Zukunft entgegenbringen: als Ihr Partner auf Augenhöhe, als ehrlicher und kompetenter Begleiter, als Spezialist für nutzerspezifische digitale Lösungen. Ein Mittelstandskollege formuliert es so: „Digitale Trends kommen und gehen. Gute Beratung bleibt.“ (Hermann Müller, FPT Robotik GmbH & Co. KG). Dem schließen wir uns aus Überzeugung an!
Das Richtige tun: Hausbank 2.0
Ob privat oder geschäftlich – wir alle brauchen Geld und profitieren davon, es sinnvoll einzusetzen. Umgeben von unzähligen Möglichkeiten bedarf es dazu einer persönlichen Strategie. Diese Strategie ist die Kernkompetenz Ihrer Begleiterin, Ihres Begleiters der Heidenheimer Volksbank. Und: Sie ist Ihre tägliche Entlastung.
Wir sprechen Ihre Sprache, wir haben Ahnung von Ihren Belangen und Ihrer Branche. Wir befassen uns vor dem Hintergrund großer Expertise mit Ihren Möglichkeiten, Ihren Bedürfnissen und den Problemen, mit denen Sie umgehen. Natürlich könnten Sie sich selbst aus der unendlichen Vielzahl immer neuer, digital verfügbarer Möglichkeiten verschiedenste aussuchen, sie variieren und sich dabei ständig neu ausprobieren. Sie müssen das aber glücklicherweise nicht: Sie haben in uns Ihre Hausbank, als Privatperson ebenso wie als Unternehmen.
Mit der Heidenheimer Volksbank verfügen Sie über alle Möglichkeiten, die Ihnen tagtäglich um die Nase wehen: von Finanzberatern, Fintechs, Online-Anbietern, Spezialversicherern und vielen anderen. Vor allem aber verfügen Sie über Orientierung und die Sicherheit, das für Sie Richtige zu tun. Wir unterstützen Sie vor Ort, in jeder Situation, auf Augenhöhe, auf Dauer. Dieses Selbstverständnis ist beruhigend und zielführend, auch in Zeiten wie diesen. Und – das ist einzigartig – Sie können als unser Kunde Teilhaber unserer Bank und damit unser Genosse werden. Sie spüren: Wir sind Ihnen auf besondere Weise verpflichtet.
Mit der Heidenheimer Volksbank nutzen Sie ein weit verzweigtes Partnernetzwerk und damit die Angebote aller Unternehmen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe: Die DZ BANK fungiert als unsere Zentralbank. Unsere Bausparkasse Schwäbisch Hall ist mit einer Gesamt-Bausparsumme von über 300 Milliarden Euro die größte in Deutschland. Unser Versicherer R+V Versicherung zählt mit fast acht Millionen Kunden zu den führenden in Deutschland, ebenso die vielfach ausgezeichnete Fondsvermögensverwaltung Union Investment. Bei der Finanzierung von Immobilien bedienen wir uns bei Bedarf der Expertise der DG HYP und der Münchener Hypothekenbank. Schnelle Lösungen in Leasing und Finanzierung sind die Spezialität von VR SmartFinanz, flexible Ratenkredite die von easyCredit. Und die DZ PRIVATBANK ist unser Kompetenzzentrum für Private Banking mit Standorten in der Schweiz, Luxemburg, Singapur und in ganz Deutschland.
Ergänzend zur persönlichen erwartet Sie auf unserer Website medial aufbereitet vielfältige Beratung in Firmenfragen: „Von Mittelstand zu Mittelstand“ heißt unsere Webserie in aktuell zehn Staffeln zu folgenden Themen: Digitalisierung, Wachstum, Internationalisierung, Mitarbeiterbindung, Unternehmensnachfolge, Krise als Chance, Existenzgründung, Finanzvorsorge für Unternehmer, Innovation, Kundenorientierung. In jeder Staffel finden Sie Expertenwissen ergänzt durch vielfältige Praxisbeispiele – ein spannender Fundus.
Was Sie noch von Ihrer Hausbank erwarten dürfen? Aktuell ist es natürlich Hilfe in dieser Pandemie, die uns alle noch immer vor vielfältige Fragen stellt und gezielte Antworten braucht. Sämtliche Angebote der Genossenschaftlichen FinanzGruppe, von Bund und Ländern und viel Wissenswertes dazu finden Sie hier auf unserer Website.
Eine einzigartige Kulturinstitution: die Opernfestspiele Heidenheim
Foto: Oliver Vogel
Helmut Weigel gründete sie 1964. Marco-Maria Canonica schaffte Festspiel-Qualität und eine ernstzunehmende Marke. Seit 2010 nun erleben die Opernfestspiele Heidenheim unter Marcus Bosch eine Entwicklung, die sich eigentlich nur mit dem eingeführten Markenzeichen kommentieren lässt: OH!
Marcus Bosch – zuallererst Musiker und international gefragter Dirigent – ist Motor, Festspielintendant und ein künstlerisch so Profilierter wie Vielseitiger. Zurückgekehrt in das Engagement in seiner Heimatstadt Heidenheim war er mit der Idee, das sommerliche Musikfest in der Ritterburg weiterzuentwickeln. Geblieben ist er bereits 12 Jahre, weil er der Stadt auf der Ostalb wesentlich mehr zu bieten hat – und sie ihm auch. So gibt es heute statt einer Opernproduktion pro Jahr Musikkunst von Januar bis Dezember. Man spielt im Rittersaal, im Festspielhaus Congress Centrum Heidenheim, in der Pauluskirche, an vielen weiteren exklusiven Orten auch in der Region – etwa in der Klosterkirche Neresheim – und im zweiten Corona-Jahr auch im Brenzpark. Es gibt die große jährliche Oper; aber eben auch die Oper im Festspielhaus, Opern des jungen Verdi, die Junge Oper, Konzerte, Meisterkonzerte, Neujahrskonzert und Winteroper, die Vermittlungsarbeit der Musikwerkstatt OH! und Extras wie etwa das Jazzfrühstück.
Marcus Bosch und sein Team entwickeln Heidenheim zur Musikstadt, "zu einem 'no more Hidden Champion', der in renommierten Musikkreisen immer öfter weit oben genannt wird“, kommentiert diese Entwicklung Matthias Jochner, in Heidenheim für die städtische Kultur und – zusammen mit dem Künstlerischen Direktor – für die Festspiele verantwortlich. Basis dafür sei mehr, vor allem aber ausgesuchte Kunst. Bereits 2010 installiert der Intendant zusätzlich zur Freilichtspiel-Oper eine Opernserie im Festspielhaus: „In dieser 'Edel Black Box', die dank ausgezeichneter Akustik weit mehr ist als ein Dach für verregnete Opernabende“, so Jochner. Seit 2013 fungieren die Stuttgarter Philharmoniker als Festspielorchester, seit 2015 ist der renommierte Tschechische Philharmonische Chor Brünn Festspielchor. Zusätzlich geben sich heute große Gastorchester in Heidenheim die Bühne frei.
Foto: Oliver Vogel
2011 gründet Bosch die Cappella Aquileia: Ein Projektorchester aus Spitzenmusikerinnen und -musikern, die ihr Können und ihre Begeisterung in kammersinfonischer Besetzung investieren. Die Cappella Aquileia verkörpere, so formuliert es ihre Website, außerordentliche Qualität, Bühnenpräsenz, Freude am Besonderen und kompromisslose Lust am Detail. Im Ergebnis entsteht klassische und romantische Orchestermusik in einer Weise, die nicht nur die immer zahlreicheren Fans berührt, für die die Besuche der auch ganzjährig gebotenen Cappella-Konzerte beinahe schon Kult sind. Die Cappella berührt Menschen: Zur Neuentdeckung großen Orchesterrepertoires gesellt sich in der Arbeit der Musiker immer wieder programmatisches Neuland und damit das Selbstverständnis eines originären Bildungsauftrags. 2016 startet das Orchester seine hoch kreative und ebenso erfolgreiche Reihe mit den frühen Opern Verdis. Obendrein gibt´s Gastspielreisen und eine mittlerweile stolze Anzahl international erfolgreicher CD-Produktionen und bundesweiter Rundfunkübertragungen.
Parallel steigen die Zahlen. Matthias Jochner: „Statt 7.000 kommen mittlerweile bis zu 20.000 Menschen pro Jahr. Statt 280 verkaufen die OH! mittlerweile 550 Abonnements für ihre Meisterkonzerte – der Bindungswille des Publikums ist ungewöhnlich hoch. Zu 75 Prozent Heidenheimer/-innen und Tagestouristen gesellen sich im Festival selbst 25 Prozent Fans von auswärts.“ Die genießen häufig – auch das typisch Heidenheim – ganze Wochenenden: Zum Sinfoniekonzert am Donnerstag kommen eine Oper freitags und Jazz am Samstag. Mittlerweile ist der Ausgabeetat verdreifacht, der städtische Zuschuss verdoppelt, die Eigenfinanzierungsquote der Opernfestspiele von 30 auf bis zu 60 Prozent gestiegen. Enorm gewachsen auch die Sponsoringetats: Marcus Bosch hat mit seinem Anspruch an höchste Qualität und der Überzeugung, dass Kunst auf den besten Plätzen zwar etwas kosten darf, auf anderen aber für 15 Euro zu haben sein sollte, die renommierten örtlichen Unternehmen für sein Unternehmen gewonnen. Im Ergebnis haben sich die Einnahmen aus Sponsoring und Spenden seit 2010 mehr als verfünffacht. So verfügen die OH! über beste Kontakte, werden von überzeugten Gönnern getragen und haben so auch finanziell den nötigen Freiraum für Ideen.
Foto: Oliver Vogel
Ideen braucht’s 2020 und 2021 ganz besonders. Denn zu Corona einerseits kommt die Sanierung des Festspielortes Rittersaal Schloss Hellenstein andererseits. Die Opernfestspiele finden Auswege: Klappstuhlkonzerte, konzertante Aufführungen im Brenzpark und das hoch kreative OH-Auftragswerk „Nau bens hald i“, eine Pop-Up-Oper über den Hitler-Attentäter Georg Elser, die als Straßentheater bei freiem Eintritt auf vielen Plätzen in Stadt und Region gespielt wird. Auch sonst trotzen die Opernfestspiele Heidenheim dem Virus. 2020 spielt man vor 150 Leuten im Rittersaal, „wie in den 60er Jahren“, so Jochner. Nach PCR-Tests vor der Anreise der Musiker konzertiert wiederum die Cappella Aquileia im Juli 2020 als zweites Orchester weltweit (nach den Wiener Symphonikern in Salzburg) in Vollbesetzung. Es gibt Konzerte per YouTube, Facebook oder in der Global Concert Hall der Klassik-Plattform Idagio – und vieles mehr.
Foto: Samuel Schmidt
Die Heidenheimer Volksbank zählt seit vielen Jahren zu den Sponsoren dieser einzigartigen Kulturinstitution, unterstützt häufig die „Last Night“, auch das Kulturprogramm „Kulturschiene“. „Wir sind stolz drauf“, kommentiert Jürgen Pröbstle, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation der Bank, das Engagement kurz und prägnant. Im kommenden Jahr, wenn Corona hoffentlich nur noch eine verschwindend kleine Rolle im Ensemble spielt, stehen wieder „richtige Opern“ auf dem Plan: Wagners „Tannhäuser“ mit dem Festspielorchester und Verdis „I due Foscari“ mit der Cappella Aquileia. Irgendwann gibt’s dann auch wieder den Rittersaal: mit neuer Tribüne, mehr Komfort, breiteren Sitzen und Aufgängen. Noch ist das Zukunftsmusik – aber nicht mehr lange!
Die Biothek – der Bioladen mitten in Heidenheim
Dass Alexander Schuster, Firmenkundenberater der Heidenheimer Volksbank, mittlerweile aus purer Überzeugung im Bioladen einkauft (ganz anders als früher), ist das Verdienst von vier Menschen, die im Mai 2017 zu ihm in die Bank kamen. Ihr Traum war ein eigenständiger Bioladen, mitten in Heidenheim. Sie waren Quereinsteiger und Idealisten. Und: Sie brauchten dafür einen Finanzierungspartner.
Sie – das waren Kauffrau Elke Ide und Handwerker Bernd Sapper, Sozialpädagogin Ramona Cruceanu und Krankenpfleger Sven Junginger, alle Mitte bis Ende vierzig. Die Vier wollten die Tradition eines Bioladens in der Heidenheimer Innenstadt neu beleben. Ein individueller Vollsortiment-Bioladen sollte es sein, mit einer überwältigenden Käsetheke, frischem Obst und Gemüse, Backwaren, besonders gutem Brot, Milchprodukten, Fleisch, Wurst, Trockenwaren, Produkten für Körperpflege und Haushalt. „Ihre Leidenschaft für das Thema hat mich überzeugt“, blickt Alexander Schuster zurück. „Sie wollten etwas Gutes in Heidenheim schaffen und eine Aufgabe haben, die sie erfüllt. Ein Netzwerk potenzieller Kunden gab es, dazu Praxiserfahrung im Einzelhandel und im Umgang mit Menschen.“
Das Team hatte bei verschiedenen Banken angefragt, einen Businessplan in der Tasche. Alexander Schuster engagierte sich für die Idee der Jungunternehmer. Die spürten seine Begeisterung und entschieden sich in Sachen Finanzen für die Heidenheimer Volksbank. „Er hat uns Tipps gegeben, den Businessplan mit uns kompetent überarbeitet, verschiedene Finanzierungen durchgerechnet und uns einfach durch seine Art weitergebracht“, erinnern sich Bernd Sapper und Elke Ide.
Alexander Schuster reichte den überarbeiteten Plan bei den Förderinstituten in Stuttgart ein. Die jedoch lehnten, aufgrund einer negativen Einschätzung des regionalen Marktumfeldes, die beantragte Förderung ab. Kein Grund, aufzugeben: Der Investitionsplan wurde überarbeitet, der Banker konnte die R+V-Versicherung für eine Existenzgründerausfallbürgschaft gewinnen, die Bank selbst für eine Finanzierung. Das Gründerteam absolvierte vor Eröffnung Schulungen in puncto Warenkunde, Käse, Obst und Gemüse, Kosmetik, freiverkäufliche Arzneimittel und einige mehr. Es knüpfte Kontakt zu einem engagierten Großhändler in Lonsee, der die Ware zu 90 Prozent unverpackt in Pfandkisten liefert, gestapelt in Rollwagen ohne Folie. Es ging Kooperationen mit regionalen Produzenten ein, bot diesen eine Plattform für ihre Erzeugnisse, schloss Verträge mit einem Steinofenbäcker und der Hofpfisterei in München: „Das Brot ist wegen der langen Teigführung besonders gut verträglich“, so Elke Ide.
Am 30. November 2017 dann eröffnete die Biothek Heidenheim auf 220 qm Verkaufsfläche in der Grabenstraße 6, nahe bei Rathaus und Wochenmarkt. „Es war ein überwältigender Tag“, erinnert sie sich zusammen mit ihrem Ehemann Bernd Sapper. „600 Kunden kamen!“ Und der Zuspruch hielt an: Viele in Heidenheim suchen genau diesen unabhängigen, qualitäts- und serviceorientierten Laden mit seiner familiären Atmosphäre. Kundenwünsche wurden notiert, das Team wurde immer besser, die Zahl der Stammkunden wuchs stetig. Und so schien alles gut – bis Sven Junginger plötzlich verstarb. Das Unglück wirkte wie ein Schock, die Biothek war mehrere Wochen geschlossen. „Wir brauchten Ruhe und mussten uns neu aufstellen. Bald wurde klar, dass wir den Laden weiterführen wollten“, so Elke Ide. „Dass die Leute bei der Wiedereröffnung Schlange standen, hat uns Mut gemacht!“
Mittlerweile hat sich der Betrieb eingespielt; auf einem hohen Arbeitsniveau. Bernd Sapper steht morgens schon um halb sechs im Laden, Feierabend ist wegen der Nachbereitung erst um 19.30 Uhr. Einige Mitarbeiter sind angestellt, darunter ein Weltreisender, der nur im Sommer zur Arbeit kommt, eine Verkäuferin, eine leidenschaftliche, langjährig bioerfahrene Genießerin, einige Aushilfen und immer wieder auch Ferienarbeiter und Praktikanten. Es gibt regelmäßig Monatsangebote über das gesamte Sortiment. Wer ganze Gebinde abnimmt, bekommt Rabatt – gut für Familien. „Es geht weiter“, so Elke Ide. „Zwar hat Corona einige Pläne vereitelt; unter anderem konnten Schulungen nicht stattfinden. Aber wir haben viele Pläne, möchten lieber kleine Schritte als große Sprünge machen. Wir sind fest verwurzelt in der „Bio-Musterregion Heidenheim“ und auch in den örtlichen Strukturen der Produzenten, so wie dem Wochenmarkt. Der ist für uns kein Wettbewerb sondern wir verfolgen alle ein gemeinsames Ziel.“
Dass eigentlich jeden Abend nicht alles erledigt ist, zählt weniger; dafür das Bewusstsein, etwas Sinnvolles zu machen, das innerlich zufriedenstellt. Und Alexander Schuster? „Ich bin überzeugt, dass es richtig war dieses Vorhaben als Finanzierungspartner zu begleiten. Nicht nur, weil ich selbst in der Biothek einkaufe, sondern weil ich meine, dass wir als genossenschaftliches Institut gerade solche Projekte und Strukturen in unserer Stadt ermöglichen sollten. Wenn dann so etwas Schönes und ein neues Stück Heidenheim herauskommt, ist es umso besser!“ Die Biothek ist ein fester Bestandteil der Heidenheimer Innenstadt geworden.
Junges Wohnen in der City
Mitten in der Innenstadt, in der Schnaitheimer Straße 2, hat die Heidenheimer Volksbank 15 kompakte, komfortable Wohnungen geschaffen. Die Mikro-Wohnungen und Apartments sind insbesondere für Studierende, Auszubildende und Pendler gedacht, das Investitionsvolumen beträgt 2,5 Mio. Euro.
Statt eines in die Jahre gekommenen Hauses aus den 1920ern, das weder unter Denkmalschutz stand noch sinnvoll zu sanieren war, macht nun ein attraktives mehrstöckiges Wohngebäude auf sich aufmerksam. Dort zieht neues Leben ein – übrigens, nachdem bei archäologischen Ausgrabungen auf dem Gebiet der ehedem römischen Siedlung und alemannischen Gräberstätte unter anderem ein Pferdeskelett zutage gefördert worden war, bestattet wohl in der Zeit zwischen 100 und 160 n. Chr. Ein Umstand, der zum Nachdenken über unsere schöne alte Stadt und ihre mutmaßliche Geschichte anregt: Ereignisse wie diese sind im besten Sinne geeignet, uns zu erden.
Die 13 möblierten Mikro-Apartments und zwei Dachgeschosswohnungen sind 23 bis 74 qm groß und sämtlich barrierefrei. Sechs Parkplätze, ein Fahrradabstellraum, ein Aufzug und weitere Nutzflächen – etwa für Waschmaschinen – ergänzen das Angebot. Die moderne Einrichtung und die Ausstattung u. a. mit WLAN, Fußbodenheizung und Belüftungsanlagen eignen sich bestens zum Wohlfühlen. Diesen Aspekt betrachten die Verantwortlichen als besonders wichtig: „Zwar ist die Grundidee, die Wohnungen an eher junge Leute zu vermieten, wir sind darauf jedoch nicht festgelegt“, so Elke Müller-Jordan, Vorständin der Heidenheimer Volksbank. „Viel mehr zählen eine angenehme Atmosphäre und ein gutes Miteinander im Haus.“ Die Mieten sind marktüblich, Kurzvermietungen im Boardinghouse-Stil nicht vorgesehen: „Wir schaffen hier – wie es zu uns als genossenschaftlicher Bank passt – ein verlässliches, faires Wohnangebot in bester Lage.“
Am Projekt beteiligt waren neben der Heinrich Hebel Wohnbau GmbH (Projektplanung und Baubegleitung) weitere regionale Partner. Auch das eines der wichtigen Prinzipien der Bank, so Elke Müller-Jordan: „Wir nutzen die Kompetenz unserer Unternehmen und Partner hier vor Ort. Das entspricht unserer Überzeugung und unserem Geschäftsprinzip!“
Für die Region: 157.674 Euro aus unserer Stiftung – 170.000 Euro vom Gewinnsparen
Elke Müller-Jordan, Ulrich Hasenmaier, Oliver Conradi, Dr. Michael Banz
Die Heidenheimer-Volksbank-Stiftung, in der sich zahlreiche Stifterinnen und Stifter gemeinsam mit unserer Bank für die Region einsetzen, hat in diesem Jahr 35 Spenden in Höhe von 64.190 Euro aus der Hauptstiftung und 50 Spenden aus Treuhandstiftungen in Höhe von 93.484 Euro ausgegeben – eine Gesamtsumme von 157.674 Euro! Das Gewinnsparen unserer Bank erbrachte 170.000 Euro Spenden und parallel dazu 275.000 Euro Geld- und Sachgewinne.
Diese Ausschüttungen sind erneut ein wunderbarer Beweis für das soziale und kulturelle Engagement für unsere Heimat, gerade im Jahr 2020, in dem viele Vereine und Initiativen stark von der Pandemie betroffen waren. Gefördert wurden unter anderem der Förderkreis Fechtsport Heidenheim e.V., die HSB Abteilung Rhythmische Sportgymnastik, das Naturtheater Heidenheim e. V., Kinder und Kunst in HDH e.V., der Förderverein der Opernfestspiele Heidenheim e.V. und die Aktion "Gelbes Band" der Stadt Heidenheim, aber auch Orchester, verschiedenste Vereine, die Zukunftsakademie, Kirchengemeinden, das Kinderhaus St. Johannes und viele andere.
Die Heidenheimer-Volksbank-Stiftung ermöglicht die Einrichtung einer Stiftung bereits ab einem Mindestbetrag von 25.000 Euro. Sie bestimmen die zu fördernde Einrichtung, legen den Verwendungszweck fest und wählen einen Namen für Ihr Engagement. Wenn Sie sich mit Ihrem Namen und einem eigenen Profil, aber ohne bürokratische Hürden in unserer Region finanziell engagieren möchten, nehmen Sie mit unserer Stiftungsexpertin Karin Schilk Verbindung auf: Telefon 07321 311-313, Mail Karin.Schilk@hdh-voba.de.
Und das Gewinnsparen? Die Gewinnsparidee hat in diesem Jahr Geburtstag – sie besteht seit 70 Jahren, der Gewinnsparverein der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg – und in Heidenheim – seit 20 Jahren. Die Heidenheimer Volksbank hat mittlerweile Gewinne und Spenden in Millionenhöhe ausgeschüttet. Dazu zählen Großgewinne wie etwa Fahrzeuge von Porsche, BMW, Audi, Mercedes, aber auch Traumreisen, Sach- und Geldgewinne. Gleichzeitig tun die Gewinnsparer viel Gutes für die Region: Ein Teil des Loseinsatzes von 2,50 Euro kommt sozialen Einrichtungen und Vereinen zugute – als Hilfe aus der Region für die Region. In diesem Jahr waren es 170.000 Euro! Neu im Portfolio ist das Gewinnsparen Invest, das die Gewinnspar-Idee mit den Chancen eines Fondssparplans verbindet. Gutes tun lohnt sich also in jeder Hinsicht: mit der Heidenheimer Volksbank als Ihrer Hausbank und Ihrem zuverlässigen Partner in Finanz- und vielen anderen Fragen!