Geschäftsbericht 2019

Heidenheimer Volksbank eG

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NACHHALTIG UND ZUKUNFTSGERICHTET.

Mit einer Bilanzsumme von 1,239 Mrd. Euro lag die Heidenheimer Volksbank 2019 sechs Prozent über dem Vorjahreswert. Nachhaltiges Agieren und attraktive digitale Angebote waren dafür ebenso verantwortlich wie persönliche Betreuung.

Sehr zufrieden ist unsere Bank mit der erneuten Stärkung als Kreditgeber für Menschen und Unternehmen in der Region: Das betreute Kreditgeschäft konnte trotz Regel- und Sondertilgungen in Höhe von 125 Mio. Euro um 25 Mio. Euro auf 745 Mio. Euro gesteigert werden, das außerbilanzielle Kreditgeschäft wuchs um 12 Mio. Euro auf über 180 Mio. Euro.

Das bilanzielle Kundenanlagevolumen liegt bei fast 1 Mrd. Euro. Dieser an sich ebenfalls positive Aspekt wird getrübt durch die fälligen Negativzinsen: Seit September 2019 betragen sie -0,5 %, die Belastung daraus liegt im deutlich sechsstelligen Bereich. Als positiv heben wir die erfreuliche strukturelle Bedeutung nachhaltiger Projekte hervor. Auch die hohe Akzeptanz von E-Banking- und Banking App-Angeboten weist den Weg in die Zukunft.

Wir Vorstände stehen gemeinsam mit unserem kompetenten, serviceorientierten Team für innovatives Handeln und Begleiten: Oliver Conradi in Verantwortung für die Bereiche Firmenkunden, Privat- und Gewerbekunden, Kommunikation, Interne Revision, Zahlungsverkehr und Personalwesen, Elke Müller-Jordan für Kredite und Einlagen, Compliance, Kunden-Service, Finanzen und Controlling, Ulrich Hasenmaier für freie Berufe, Individualkunden und das Stiftungsgeschäft.

Wir danken Ihnen allen, liebe Kolleginnen und Kollegen, für Ihren großen Einsatz in den vielfältigen Aufgabenbereichen unserer Bank – und Ihnen, liebe Mitglieder, Kunden und Partner, für Ihre jahre-, oft jahrzehntelange Treue.

Herzlichst,


Vorstand

Oliver Conradi

Elke Müller-Jordan

Ulrich Hasenmaier

Oliver Conradi
Elke Mueller-Jordan
Ulrich Hasenmaier

Kontrolle und Inspiration

Dr. Michael Banz

Als Aufsichtsrat prägen wir die Heidenheimer Volksbank wesentlich. Wir prüfen ihre Geschäfte verlässlich und stets orientiert am Interesse der Mitglieder. Sie tragen das genossenschaftliche Institut; oberste Zielsetzung ist die Maximierung ihres Nutzens, nicht des Gewinns. Die mitgliederorientierte Perspektive findet sich wieder in unserem Motto „Aufsicht üben und Rat geben, hinterfragen und mittragen“.

Dank vielfältiger Kompetenzen besitzt unser Gremium dafür die ideale Voraussetzung. Wir lassen tiefgehende Sorgfalt walten. Und wir ergänzen den Vorstand als Berater, Ideengeber, Vertrauensinstanz. Alle unsere Aufsichtsrätinnen und Aufsichtsräte sind in dieser Funktion langjährig erfahren und selbst in der regionalen Wirtschaft verwurzelt. So wahren wir die Interessen von Kunden und Mitgliedern hinsichtlich Geld, Finanzen, Vorsorge. Und wir sorgen dafür, dass die Heidenheimer Volksbank jederzeit hilfreich und verantwortungsvoll an Ihrer Seite steht.

Ihr Dr. Michael Banz
Aufsichtsratsvorsitzender


Dr. Michael Banz


Bericht des Aufsichtsrats

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat der Heidenheimer Volksbank hat auch im Berichtsjahr 2019 die Geschäftsentwicklung der Bank aufmerksam begleitet und die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll‑ und Beratungsaufgaben im Plenum und in den aus seiner Mitte gewählten Ausschüssen mit großer Gewissenhaftigkeit wahrgenommen. Er hat den Vorstand sorgfältig und regelmäßig überwacht und ihn bei wesentlichen Einzelmaßnahmen beratend begleitet. Die in seinen Zuständigkeitsbereich fallenden Beschlüsse wurden ordnungsgemäß gefasst; dies beinhaltet auch die Befassung mit der Prüfung nach § 53 GenG.

Darüber hinaus hat der Prüfungsausschuss die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers überwacht. Insbesondere beinhaltete die Überprüfung, dass keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen von Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, erbracht wurden. Bei zulässigen Nichtprüfungsleistungen lagen die erforderlichen Genehmigungen vor.

Im Berichtszeitraum fanden neben der in Abwesenheit des Vorstands abgehaltenen konstituierenden Sitzung fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt, in denen gemeinsam mit dem Vorstand über die Geschäftslage beraten, über zustimmungspflichtige Sachverhalte entschieden sowie deren Umsetzung nachgehalten wurde.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und die Ausschüsse des Aufsichtsrates regelmäßig, zeitnah und umfassend über die wirtschaftliche Entwicklung und Lage der Bank, insbesondere über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens‑, Finanz‑ und Ertragslage sowie die Geschäftsstrategie.

Weiter hat sich der Aufsichtsrat über besondere Vorgänge und Projekte von wesentlicher Bedeutung detailliert unterrichten lassen. Im Rahmen seiner Überwachungstätigkeit wurde der Aufsichtsrat weiterhin kontinuierlich über die Risikosituation und das Risikomanagement der Bank sowie den Fortgang und die Ergebnisse der internen und externen Prüfung informiert. Ferner hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig die aktuelle Situation an den Kapitalmärkten und die Ausrichtung der Eigenanlagen der Bank aufzeigen lassen. Hierüber fand stets ein konstruktiver Dialog statt. Darüber hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen in einem engen und regelmäßigen Informations‑ und Gedankenaustausch mit dem Vorstand, insbesondere dem Vorstandsvorsitzenden, und ließ sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und über wesentliche Geschäftsvorfälle unterrichten.

Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat entsprechend der Satzung aus seiner Mitte drei Ausschüsse eingerichtet. Über deren Arbeit berichteten die Ausschussvorsitzenden dem Aufsichtsrat in der jeweils folgenden Plenarsitzung.

Über die durch den Aufsichtsrat zustimmungspflichtigen Kreditengagements wurde in elf Sitzungen des Kreditausschusses sowie erforderlichenfalls im Umlaufverfahren beraten und entschieden. Im Kreditausschuss erfolgte außerdem eine vertiefte Beratung mit dem Vorstand über die Risikostrategie.

Ferner wurde vor dem Hintergrund der Risikotragfähigkeit die Entwicklung des Kreditportfolios regelmäßig beobachtet.

Außerdem fanden im Berichtszeitraum drei Sitzungen des Personal‑ und Nominierungsausschusses sowie zwei Sitzungen des Prüfungs‑ und Risikokontrollausschusses statt.

Der Personal‑ und Nominierungsausschuss hat u. a. auf Basis der vom Baden‑Württembergischen Genossenschaftsverband veröffentlichten Scorecard das Selbstverständnis und die Effizienz der Aufsichtsratsarbeit bewertet; im Aufsichtsratsplenum wurden die Ergebnisse dieser Überlegungen diskutiert und daraus abzuleitende Maßnahmen beschlossen.

Im Jahr 2019 haben alle Mitglieder des Aufsichtsrats mit wenigen, jeweils begründeten Ausnahmen an den Sitzungen des Plenums bzw. der Ausschüsse teilgenommen.

Der vorliegende Jahresabschluss 2019 mit Lagebericht wurde vom Baden‑Württembergischen Genossenschaftsverband e. V. geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Über das Prüfungsergebnis wird in der Vertreterversammlung am 12. November 2020 berichtet.

Der fachlich dafür zuständige Prüfungs‑ und Risikokontrollausschuss hat sich zur Vorbereitung der Prüfung und Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat über die Prüfungsergebnisse eingehend beraten. Der Abschlussprüfer hat sowohl in der Sitzung des Prüfungsausschusses als auch in der Prüfungsschlusssitzung des Gesamtaufsichtsrats über die wesentlichen Prüfungsergebnisse berichtet.

Den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Jahresüberschusses hat der Gesamtaufsichtsrat geprüft und in Ordnung befunden. Er hat den Jahresabschluss nebst dem Lagebericht gebilligt; der Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses unter Einbeziehung des Gewinnvortrags entspricht den Vorschriften von Gesetz und Satzung.

Der Aufsichtsrat hat gemäß § 3 Absatz 3 des Gesetzes über die Maßnahmen im Gesellschafts‑, Genossenschafts‑, Vereins‑, Stiftungs‑ und Wohneigentumsrecht zur Bekämpfung der Auswirkungen der COVID‑19‑Pandemie in seiner Sitzung am 26.5.2020 den Jahresabschluss 2019 festgestellt und empfiehlt der Vertreterversammlung, die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses zu beschließen.

Im Berichtsjahr 2019 gab es folgende personelle Veränderung im Aufsichtsrat. Aus beruflichen Gründen ist Herr Norbert Nettesheim zum 31.12.2019 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Die Position im Aufsichtsrat soll wieder besetzt werden.

Aufgrund Ablaufs der Wahlperiode scheiden in diesem Jahr Herr Tobias Bairle, Herr Markus Maier und Herr Michael Stütz aus dem Aufsichtsrat aus. Die Wiederwahl ist zulässig.

Der Aufsichtsrat empfiehlt auf Basis der Empfehlung des Personal‑ und Nominierungsausschusses die Wiederwahl von Herrn Tobias Bairle, Herrn Markus Maier und Herrn Michael Stütz. Ferner schlagen Aufsichtsrat und Vorstand der Vertreterversammlung vor, Herrn Alexander Kienle, Finanzvorstand (CFO) Voith Paper neu in den Aufsichtsrat zu wählen.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank für die geleistete Arbeit aus.

Heidenheim, im Mai 2020

Der Aufsichtsrat

Dr. Michael Banz
Vorsitzender

Mitglieder des Aufsichtsrats:

Dr. Michael Banz
Heidenheim

Justitiar der PAUL HARTMANN AG, Aufsichtsratsvorsitzender

Markus Maier
Königsbronn

Dipl.-Ing., Geschäftsführer C. F. Maier GmbH & Co. KG, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

Tobias Bairle
Dischingen

Geschäftsführer BAIRLE Druck & Medien GmbH

Michael Stütz
Königsbronn

Bürgermeister Gemeinde Königsbronn

Hermann Deroni
Heidenheim

Betriebswirt, i. R.

Rainer Domberg
Heidenheim

Bürgermeister, i. R.

Prof. Manfred Träger
Herbrechtingen

Dipl.-Handelslehrer, i. R.

Carmen Mayer-Lange
Heidenheim

Dipl.-Betriebswirtin, Geschäftsführerin der Dörflinger Bedachungs- und Fassadenbau GmbH & Co. KG

Norbert Nettesheim (bis 31.12.2019)
Heidenheim

Dipl.-Kaufmann, Vorstandsmitglied der ANDRITZ AG

Dr. Helga Ströhle
Gerstetten

Fachärztin für psychotherapeutische Medizin, selbständig


Regionale Wirtschaft

Regionale Wirtschaft  – Blick vom Schloss Hellenstein

Zum Jahreswechsel leicht aufwärts

Im Herbst 2019 blickten die Unternehmen im Bereich der IHK Ostwürttemberg teils gedämpft in die Zukunft: Zwar war der Umsatz im Vorjahresvergleich bei 73 % der Firmen gestiegen bzw. gleich geblieben. Die Ertragslage wurde jedoch schlechter bewertet, die Erwartungen waren verhalten. Besser präsentierte sich der Kreis Heidenheim: Zum Jahreswechsel bezeichnete dort kein Unternehmen seine Lage als schlecht, keines erwartete schlechtere Geschäfte als zuvor. Im Blick auf den gesamten Geschäftsbezirk kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführerin Michaela Eberle: „Die Umsatzerwartungen zeigten sich zwar aktuell noch durchwachsen, doch sind die Exporterwartungen im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen. Die insgesamt recht zuversichtliche Stimmung der Unternehmen ist für uns erfreulich und unterstreicht die Kraft der Wirtschaft unserer Region.“

Im Kreis Heidenheim bewerteten die Unternehmen ihre Ertragslage zum Jahreswechsel vergleichsweise positiv: 37 % der Firmen bezeichneten sie als gut, 56 % als befriedigend und nur 7 % als schlecht (Ostalbkreis: 24/64/12 %).

Die Industrie meldete eine überwiegend gute Lage, zu 90 % ausgelastete Kapazitäten und zu 42 % steigende Auftragseingänge. Im Handel wurde die Lage als befriedigend bezeichnet: 67 % sprachen von einem saisonüblichen Kaufverhalten, 17 % von tendenziell steigenden Bestellungen.

Inlandsinvestitionen

29 % der Unternehmen im Kreis Heidenheim gingen von steigenden Investitionen aus, nur 23 % von fallenden, die Innovationsneigung war erfreulich: 81 % der geplanten Investitionen richteten sich auf den Ersatzbedarf, 66 % auf Innovationen und 45 % auf Rationalisierung (Ostalbkreis: 63/38/48 %).

Die Digitalisierung – 2019 im Ostalbkreis noch auf Platz drei der Investitionen – kam nicht mehr unter die Top Drei. Im Vorjahresvergleich ist jedoch die Zahl der Firmen, die einen Online-Shop oder eine B2B-Plattform betreiben, um 11 Prozentpunkte gestiegen, 61 % der Firmen sind auf Social-Media-Plattformen aktiv (plus 37 Prozentpunkte).

Auslandsinvestitionen und Risiken

Im Bereich der Auslandsinvestitionen zeigte sich eine klare Reaktion auf den Brexit: Keines der befragten Unternehmen plante steigende Investitionen in UK. Über die Hälfte der Firmen möchte gar nicht mehr dort investieren, 28 % in geringerem Maß als bisher. Insgesamt jedoch stieg der Trend zu Auslandsinvestitionen bei den befragten Firmen: von 16 % auf 25 %.

Zu verzeichnen ist auch eine steigende Relevanz der Inlandsnachfrage: Als Top-Risiko galt im Kreis Heidenheim im Herbst noch der Fachkräftemangel. Zum Jahreswechsel wurde er von der Inlandsnachfrage verdrängt, auf Platz drei folgten Energie-/Rohstoffpreise.

Regionale Wirtschaft  – Blick auf das Schloss Hellenstein

Blick in die Branchen

Der Blick in die Industrie zeigte in Ostwürttemberg eine hohe Auslastung (83 %) und steigende Auftragseingänge bzw. Umsätze (45 %). Das Risiko „Fachkräftemangel“ bewerteten Industrieunternehmen um rund 16 Prozentpunkte geringer als im Vorjahr.

Im Handel sprachen nur 32 % der Firmen von einer guten Geschäftslage, nur 16 % von einer guten Ertragslage (minus 18 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich). Bei nur 23 % ist der Inlandsumsatz gestiegen, die Auslandsumsätze sind durchweg gefallen. Dennoch erwarteten 29 % der Händler zunehmende Investitionen, insbesondere im Bereich Digitalisierung.

Ein ähnliches Bild boten Geschäfts- und Ertragslage bei den Dienstleistern: 36 % der Dienstleister beurteilten ihre Geschäftslage als gut (2019: 52 %), 26 % die Ertragslage. Höchstes Risiko blieb hier der Fachkräftemangel, gefolgt von der Inlandsnachfrage. Die erwartete Beschäftigungslage hat sich im Vergleich zum Herbst wieder etwas stabilisiert, 18 % der Firmen erwarteten bessere Geschäfte, 19 % schlechtere.

Das Baugewerbe zeigte sich noch stabil: 56 % der Befragten sprachen von einer guten Geschäftslage (aber: Vorjahreswert 89 %). Kein Unternehmen sprach von einer Steigerung, 11 % der Firmen sahen eine rückläufige Entwicklung. Als zentrale Risikofaktoren wurden Energie-/ Rohstoffpreise und Fachkräftemangel genannt, die Inlandsnachfrage wurde dagegen nicht als Risiko wahrgenommen.


Deutsche Wirtschaft

Headline Volksbank Deutsche Wirtschaft


Deutlich weniger Wachstum

Die Verminderung der wirtschaftlichen Auftriebskräfte setzte sich 2019 fort: Nach einer ersten Zurückhaltung im Vorjahr stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit +0,6 % nurmehr wenig (2018 +1,5 %, 2017 +2,2 %).

Inlandsorientierte Wirtschaftsbereiche präsentierten sich gut, exportorientierte Zweige standen unter dem Einfluss einer schwächeren Weltwirtschaft, eskalierender Handelskonflikte, geopolitischer Spannungen, des Brexit. Dazu kamen strukturelle Veränderungen, u. a. in der Automobilindustrie.

Konsum weiterhin lebhaft

Der Konsum war mit einem Beitrag zum BIP-Anstieg von 1,3 Prozentpunkten wichtigster Wirtschaftstreiber: Der private Konsum stieg vor allem aufgrund der weiter wachsenden Beschäftigung und Verdienste, der wieder paritätischen GKV-Finanzierung und der Mütterrente um 1,6 % (Vorjahr +1,3 %), der staatliche Konsum insbesondere durch weiteren Stellenaufbau um 2,5 %.

Moderate Investitionen

Die Investitionen verminderten den BIP-Anstieg 2019 um 0,4 Prozentpunkte. Zwar stiegen die Bruttoanlageinvestitionen dynamisch:

Die Bauwirtschaft verzeichnete ein Plus von 3,8 % (2018: +2,5 %) – durch Wohnungsbau und Investitionsprojekte u. a. bei der Bahn und im Breitbandausbau. Ausrüstungsinvestitionen tendierten dagegen mit +0,4 % deutlich schwächer (2018: +4,4 %), verursacht durch weltwirtschaftliche Unsicherheit, geringe Auslastung im Verarbeitenden Gewerbe und deutlichen Vorratsabbau.

Schwacher Außenhandel

Der Außenhandel verminderte den BIP-Anstieg erneut um 0,4 Prozentpunkte. Als Investitionsgüteranbieter war Deutschland stark vom schwachen Welthandel betroffen. Der Anstieg der Exporte betrug am Ende +0,9 % (2018: +2,1 %), das Importwachstum lag mit +1,9 % zwar darüber, aber deutlich unter dem Wert von 2018 (+3,6 %).

Neuer staatlicher Rekordüberschuss

Der Haushaltsüberschuss sank auf 49,8 Mrd. Euro (2018: 62,4 Mrd. Euro) und entsprach 1,5 % des BIP. Der konjunkturellen Abkühlung und geringeren Steuereinnahmen standen höhere Ausgaben u. a. im Sozialbereich gegenüber – z. B. für den Digitalpakt für Schulen. Der Schuldenstand der öffentlichen Hand dürfte in Relation zum Bruttoinlandsprodukt erstmals seit 2002 mit 59,8 % leicht unter dem Maastricht-Referenzwert von 60 % liegen.

Günstige Arbeitsmarktentwicklung

Geringerer Beschäftigungsaufbau

Der Zuwachs am Arbeitsmarkt um rund 400.000 (2018: +610.000) auf ca. 45,3 Mio. Beschäftigte resultierte erneut aus dem sozialversicherungspflichtigen Bereich. Die Zahl der Selbstständigen und geringfügig Entlohnten sank. Die Arbeitslosenzahl sank um rund 70.000 auf knapp 2,3 Mio. Menschen, die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 5,0 %.

Geringerer Preisanstieg

Die Inflationsrate blieb – außer im April – unter 2 % und im Jahresdurchschnitt mit 1,4 % unter dem Wert von 2018 (+1,8 %). Grund waren verminderte Rohöl- und dadurch Energiepreise: Sie stiegen nur um 1,4 % (2018: + 4,6 %), ähnlich wie die Preise für Nahrungsmittel (+1,4 %) und Dienstleistungen (+1,5 %).


Finanzmärkte

Finanzmärkte gut gestimmt

Geopolitische Risiken beeindrucken insgesamt wenig.

Nach einem schwachen Start reagierten die Märkte auf die zahlreichen geopolitischen Störfaktoren und Handelskonflikte zunächst risikoavers. Im Jahresverlauf wurden die Ausschläge geringer – vor allem aufgrund eines zur Konjunkturbelebung expansiveren geldpolitischen Kurses der Notenbanken.

Katerstimmung an den Finanzmärkten

Weitere Senkung von Einlagezinsen

Statt der erwarteten Zinswende kamen ein frühzeitig angekündigtes Programm zur Förderung der Kreditvergabe und die weitere Senkung von Einlagezinsen zu Lasten der Banken bei der EZB (-0,5 % statt zuvor -0,4 %), allerdings vermindert durch Freibeträge. Im November starteten erneut monatliche Anleihekäufe in Höhe von 20 Mrd. Euro.

US-Leitzins sinkt

Aufwärts gerichtete Zinserwartungen wurden wegen Konjunkturrisiken zunächst durch neutrale, später durch Leitzinssenkungen abgelöst: im Juli, September und Oktober um jeweils 25 Punkte auf ein Niveau von 1,75 % bis 2 %.

Rekordtief bei Bundesanleiherenditen

Die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen fielen angesichts konjunktureller Risiken nach einem Jahreshöchststand im Januar (0,25 %) bis Ende August auf -0,72 %.

Gründe waren das Sicherheitsbedürfnis von Anlegern und ihre Erwartung einer noch expansiveren Geldpolitik. Steigende Zuversicht (Ende der Handelskonflikte, Hoffnung auf geordneten Brexit) brachte eine Erholung, zum Jahresende rentierten 10-jährige Bundesanleihen mit -0,19 %.

US-Dollar leicht stärker

Der bereits 2018 deutlich stärkere US-Dollar (1,14 US-Dollar pro Euro) entwickelte sich aufgrund der anhaltenden US-Konjunkturzuversicht und einer gegenläufigen Entwicklung im Euroraum in einem Korridor von bis zu 1,09 Dollar pro Euro und notierte nach Liquiditätsverknappungen ab September und hoher Nachfrage nach US-Dollar zum Jahresende bei 1,12 US-Dollar je Euro.

Kräftiges Plus beim DAX

Der deutsche Leitindex startete mit 10.558,96 Punkten niedrig, entwickelte sich aber bis Juli stark auf über 12.600 Punkte. Im August folgte ein Rückschlag – u. a. wegen Konjunkturbedenken, dem US-China-Konflikt und der US-Zoll-Politik. Die Lockerung der EZB-Geldpolitik und sinkende US-Zinsen im Herbst, stabilere Konjunkturindikatoren und die Brexit-Einigung brachten am Ende einen DAX von 13.249,01 Punkten – 25 % über dem Eingangsniveau.

Dow Jones mit Allzeithoch

Der Dow Jones startete schwach mit 23.327,46 Punkten, entwickelte sich danach aber positiv und weitgehend unbeeindruckt von geopolitischen Risiken. Nach einem Allzeithoch kurz vor Jahreswechsel bei 28.645,26 Punkten schloss er mit 28.538,44 Punkten ab: +22 %.


Jahresabschluss 2019

Bilanzvolumen 2018

0 TEUR

Bilanzvolumen 2019

0 TEUR


Kennzahlen

Gewinn- und Verlustrechnung

Betriebsergebnis trotz Niedrigzinsen über Plan
Die Negativzinspolitik der EZB brachte 2019 eine Absenkung des Zinsüberschusses um 0,7 Mio. Euro auf 19,7 Mio. Euro, der Provisionsüberschuss ließ sich über Erwartung um 3,6 % auf 11,6 Mio. Euro steigern, die Verwaltungskosten gingen um 0,7 Mio. Euro zurück. Das Betriebsergebnis vor Risiko und Steuern stieg so um 0,2 Mio. Euro und lag mit einem Strukturwert von 0,73 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (Vorjahr 0,76 %) über Plan (0,67 %).

Gewinn- und Verlustrechnung

Verwendung des Bilanzgewinns

Weitere Stärkung der Kapitalstruktur
2,5 Mio. Euro flossen in den „Fonds für allgemeine Bankrisiken“. Aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 2,1 Mio. Euro nach Steuern (Steueraufwand 4,7 Mio. Euro) gehen 2 Mio. Euro in die Rücklagen. Zudem zahlen wir unverändert 0,5 % Dividende und Leistungen aus dem Mitgliederbonusprogramm.

Verwendung des Bilanzgewinns

Weitere Unternehmensdaten

Zufriedenstellendes Ergebnis
Bereinigt um Sonderfaktoren ist das Kundenanlagevolumen um 1,05 % leicht gestiegen. Personal- und Verwaltungskosten waren rückläufig, die Ausbildungsquote liegt bei gut 8 %, die Mitgliederquote bei über 60 %. Mit dem Jahresergebnis 2019 sind wir insgesamt zufrieden.

Weitere Unternehmensdaten
Bilanzgewinn

Bilanzgewinn in Mio. €

Kundenkreditvolumen

Kundenkreditvolumen in Mio. €

Kundenvolumen

Kundenvolumen in Mrd. €


Lagebericht

Lagebericht Titelbild

Nachhaltig und zukunftsgerichtet

Mit einem stabilen Jahresüberschuss von 2,1 Mio. Euro hat die Heidenheimer Volksbank das Geschäftsjahr 2019 auf Vorjahresniveau abgeschlossen. Dabei stieg die Bilanzsumme um 6 % auf 1.239 Mrd. Euro. Zurückzuführen ist die Entwicklung auf nachhaltiges Agieren, attraktive digitale Angebote und die von unseren Kunden geschätzte persönliche Betreuung. Die Einlagen privater Kunden stiegen entgegen unseren Erwartungen abermals, ebenso die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Kreditgeschäft

Die Kundenforderungen stiegen um 27,3 Mio. Euro (+4 %) auf 712,2 Mio. Euro über Plan (Planwert: +2 %). Immobilien-, Projekt und begleitete Unternehmensinvestitionen prägten das Firmenkundengeschäft, Baufinanzierungen das Privatgeschäft. Der weiterhin hohe Rückfluss aus Regel- und Sondertilgungen wurde überkompensiert. Die Anlage von Liquiditätsüberschüssen bei der genossenschaftlichen Zentralbank (dort halten wir seit Oktober 2019 auch die Mindestreserve) steigerten die Forderungen gegenüber Kreditinstituten um 57,1 % auf 179,4 Mio. Euro. Die entsprechenden Verbindlichkeiten stiegen durch die hohe Nachfrage nach zinsverbilligten Darlehen der Förderbanken um 11,7 Mio. Euro auf 98,7 Mio. Euro.

Kundeneinlagen

Die Kundeneinlagen legten 2019 um 5,5 % auf 995,5 Mio. Euro deutlich zu.
Die weiter hohe Liquiditätspräferenz der Einleger brachte Verschiebungen, u. a. aus Spareinlagen in täglich fällige Sichteinlagen bzw. auf Geldmarktkonten. Mit einem Anteil von rund 80 % an der Bilanzsumme bieten die Kundeneinlagen eine mehr als ausreichende Basis für die Refinanzierung des Kundenkreditgeschäfts. Das betreute Kundenanlagevolumen betrug 2,1 Mrd. Euro (+0,13 Mrd. Euro). Das außerbilanzielle Kundenanlagevermögen stieg – bereinigt durch einen Sonderfaktor bei Wertpapieraktienbeständen – durch Zuflüsse in Fondsanlagen, Versicherungs- und Bausparverträge und den starken Aktienmarkt um rund 12 %, das gesamte betreute Kundenvolumen ohne Sonderfaktor um 7,4 %.

Eigenkapital

Das bilanzielle Eigenkapital stieg im Vorjahresvergleich um 3,6 Mio. Euro (3 %) auf 125,6 Mio. Euro. Die Geschäftsguthaben verringerten sich erwartungsgemäß von 28,4 Mio. Euro auf 27,6 Mio. Euro. Fällige nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von 0,1 Mio. Euro wurden zurückbezahlt. Die Erhöhung der Rücklagen über 2 Mio. Euro und die Einstellung von 2,5 Mio. Euro in den „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ haben das Eigenkapital weiter erhöht, die Eigenkapitalstruktur verbessert und die Kapitalbasis verbreitert. Zur Fortsetzung dieser Entwicklung werden wir aus dem Bilanzgewinn 2019 wiederum 2 Mio. Euro in die Ergebnisrücklagen einstellen. Die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel nach Art. 72 CRR betragen zum Bilanzstichtag 138,6 Mio. Euro. Mit 20,3 % (Vorjahr 19,7 %) Gesamtkapitalquote und 17,6 % (Vorjahr 16,4 %) Kernkapitalquote liegen die Kapitalquoten deutlich über den Mindestanforderungen von 10,51 bzw. 8,51 %.

Wertpapieranlagen

Der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme betrug 21,6 % (Vorjahr 24,1 %). Rund 88 % der Wertpapiere entfielen auf verzinsliche Anleihen, der Rest auf Investmentfonds. Die Auswahl der Wertpapiere erfolgt im Sinne des risiko- und ertragsorientierten Depot-A-Managements, ihre Bewertung nach dem strengen Niederstwertprinzip. Der Fokus richtet sich auf gute Bonität der Emittenten, breite Streuung und einen diversifizierten Bestand an hochliquiden Wertpapieranlagen als Liquiditätspuffer.

Bei weiter niedrigem Zinsniveau sinkt die Durchschnittsverzinsung der Eigenanlagen durch Wiederanlage fälliger Papiere in 2020 voraussichtlich weiter. Steigende Kapitalmarktzinsen bzw. eine Ausweitung der Credit Spreads könnten die Wertentwicklung der Wertpapieranlagen negativ belasten. Durch eine Bewertung nach dem gemilderten Niederstwertprinzip können wir jedoch eine direkte Belastung der Ertragssituation ausschließen.

Liquidität

Infolge des überwiegend kleinteiligen Kundengeschäfts mit Einlagen bis 50.000 Euro und einer dadurch stabilen Refinanzierungsbasis waren Liquidität und Zahlungsfähigkeit im Geschäftsjahr 2019 jederzeit gesichert. Die Liquiditätsdeckung übertraf die vorgegebene LCR-Anforderung von 100 % um das 2,5- bis über 3-fache. Zudem ist die Liquidität der Bank durch Refinanzierungszusagen u. a. im genossenschaftlichen Finanzverbund gesichert. Aufgrund unserer Liquiditätslage und -steuerung wird die Zahlungsfähigkeit aus unserer Sicht auch künftig gegeben sein.

Risikomanagement

Risikomanagement

Unser Fokus auf eine dauerhafte Begleitung unserer Mitglieder und Kunden bildet eine verlässliche Basis der Bank. Mindestens jährlich schreiben wir unsere Geschäfts- und Risikostrategie mit einer Ertragsprognose für die nächsten fünf Jahre fort. Kredit- und Eigenanlagegeschäfte werden risikobewusst festgelegt. Kennzahlen und Limitsysteme unterstützen uns bei der Risikosteuerung; besondere Bedeutung besitzt die Begrenzung von Risiken aus der Geschäftstätigkeit. Funktionstrennungen in den Abläufen und unsere u. a. auf die Früherkennung von Risiken bedachte Interne Revision garantieren die Verfügbarkeit zuverlässiger Steuerungsinformationen. Die mit der Risikosteuerung betrauten Organisationseinheiten berichten direkt dem Vorstand, der Aufsichtsrat wird regelmäßig informiert.

Beim Controlling von Vermögens-, Finanz- und Ertragsrisiken greifen leistungsfähige Systeme ineinander. Wir beobachten das Kreditrisiko mittels „VR Rating" und entwerfen Szenarien im Kreditportfolio mittels „VR Control-Kreditrisikomanagement“ und betreuen problematische Engagements gezielt.

Ratingergebnisse, Analysen sowie spezifische Szenarien mittels eines speziellen VR Control-Moduls dienen der Beurteilung der Adressrisiken von Eigenanlagen. Ein strenges Limitsystem, die Erfassung möglicher Risiken und ihrer Auswirkungen durch dynamische Zinselastizitätsbilanzen und die dynamische Zinsrisikosteuerung mittels Zinsswaps begrenzen das allgemeine Marktpreisrisiko. 2019 wurden Festzinsempfängerswaps zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos in Höhe von 7,5 Mio. Euro abgeschlossen (2018: 22,5 Mio. Euro).

Das potenzielle Marktpreisrisiko aus dem Wertpapierbestand messen wir über die Simulation von Zins- bzw. Kursentwicklungsszenarien. Währungspositionen im Kundengeschäft werden durch Gegengeschäfte abgesichert. Modernste IT ergänzt die laufende risikoorientierte Prüfung durch die Interne Revision.

Ertragslage

Der Zinsüberschuss als bedeutendste Ertragsquelle ging durch die weiter niedrigen bzw. negativen Geld- und Kapitalmarktzinsen um 0,7 Mio. Euro (3,4 %, Plan: 2,5 %) auf 19,7 Mio. Euro zurück. Den Provisionsüberschuss als zweitwichtigste Ertragsquelle konnten wir über Plan um weitere 0,4 Mio. Euro auf 11,6 Mio. Euro steigern. Aufgrund eines geringeren Personalbestands gingen die Verwaltungskosten erneut um 0,7 Mio. Euro zurück. Der gesteigerte Provisionsüberschuss und die gesenkten Verwaltungskosten überkompensierten den Rückgang des Zinsüberschusses, das Betriebsergebnis liegt daher um 0,2 Mio. Euro über dem Vorjahresergebnis. Mit einem Strukturwert von 0,73 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (Vorjahr 0,76 %) liegt das Betriebsergebnis vor Bewertung über unserem Erwartungswert von 0,67 %.

Das Bewertungsergebnis in Höhe von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr 6,0 Mio. Euro) ist gemäß § 340f Abs. 3 HGB mit den Erträgen verrechnet, eine Zuweisung zu den Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB ist erfolgt. Das Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit beträgt damit 9,3 Mio. Euro (2018: 15,1 Mio. Euro).

Nach Einstellung von 2,5 Mio. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken und Steuern verblieb im Geschäftsjahr 2019 ein Jahresüberschuss in Höhe von 2,1 Mio. Euro. Neben einer Dotierung der Rücklagen in Höhe von 2 Mio. Euro zahlen wir daraus unverändert eine Dividende in Höhe von 0,5 %. Zudem profitieren unsere Mitglieder vom Mitgliederbonusprogramm. Die Kapitalrendite betrug im Geschäftsjahr 0,17 % (Vorjahr 0,18 %). 


Ergänzende Ergebnisse

Unsere Ertragszuwächse im Dienstleistungsgeschäft konnten wir erneut über Plan steigern. Aus dem Wertpapierdienstleistungsgeschäft stammen Provisionserlöse von 5,2 Mio. Euro (2018: 4,7 Mio. Euro), resultierend insbesondere aus der Beratung und Vermittlung von Investmentfonds und Zertifikaten der DZ BANK AG.

Der Ertrag aus der Vermittlung von Verbundprodukten blieb mit 2,6 Mio. Euro praktisch konstant, ebenso der Ertrag aus Zahlungsverkehr und Kontoführung (4,13 Mio. Euro).

Als besondere Investition gilt ein Apartmenthaus angrenzend an unsere Hauptstelle, dessen Rohbau 2019 fertiggestellt wurde. Die entgültige Fertigstellung ist für 2021 geplant.

Bei einer hohen Ausbildungsquote von unverändert gut 8 % geht der Personalbestand planmäßig weiter leicht zurück, 2019 um 19 auf 198 Beschäftigte (umgerechnet auf Vollzeitkräfte). Zusätzlich zu Schulungen bezüglich der kunden- und bedarfsorientierten Beratung und Betreuung führen wir individuelle Personalentwicklungs- und Nachwuchsförderungsprogramme durch. Die Unterstützung berufsbegleitender Studiengänge, Sozialleistungen u. a. in ÖPNV und Gesundheit sowie unser freiwilliges erfolgsabhängiges Zusatzvergütungssystem sorgen nach wie vor für einen hohen Identifikationsgrad unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Bank: Im Schnitt beträgt die Betriebszugehörigkeit über 20 Jahre.

Gemeinsam mit Mitgliedern und Kunden Ziele zu erreichen treibt uns an. Spenden und Sponsoring für Sport, Soziales, Kultur und Bildung sehen wir als identitätsstiftenden und notwendigen Beitrag für unsere Region. Zentral ist auch der Service-Aspekt für unsere Kunden: Neben der individuellen Betreuung an insgesamt 10 Standorten bieten wir zwei SB-Stellen und die mobile Filiale VOBA-Zaster-Laster, die ebenfalls 10 Orte anfährt. Das digitale Serviceprogramm wird laufend weiter ausgebaut. Bei unserer Bank kann man im Übrigen nicht nur Kunde, sondern auch Mitglied sein: Die Mitgliedschaft ist ein Alleinstellungsmerkmal der Genossenschaftsbanken. Als Teilhaber der Bank sind unsere Mitglieder an wichtigen Entscheidungen beteiligt und genießen ergänzende Vorteile. Am 31.12.2019 waren 36.753 Kunden Teilhaber der Heidenheimer Volksbank, 764 Beitritten standen 1.072 Abgänge (davon 440 Sterbefälle) gegenüber. Trotz der insgesamt leicht gesunkenen Mitgliederzahl ist nach wie vor mehr als jeder zweite Kunde auch Mitglied der Bank. Verantwortlich dafür sind neben hoher Identifikation u. a. erlebbare Mehrwerte und exklusive Vorteile: Zusätzlich zur geplanten Dividende zahlen wir in diesem Jahr 299 TEUR aus dem Mitgliederbonusprogramm aus.

Beurteilung und Ausblick

Unser Betriebsergebnis vor Risikovorsorge liegt absolut über dem Vorjahreswert, der Strukturwert der durchschnittlichen Bilanzsumme bei 0,73 % (Vorjahr 0,76 %) und damit über unserer Erwartung und im Durchschnitt aller baden-württembergischen Genossenschaftsbanken von 0,74 % (Vorjahr 0,76 %).

Die konjunkturelle Entwicklung zum Jahresende 2019 zeigt einen schwachen Außenhandel, eine anhaltende Rezession in der Industrie, dabei jedoch weiter steigende Konsumausgaben und Bauinvestitionen. Die Erwartungen zum Bruttoinlandsprodukt liegen bei einem Anstieg von 0,5 bis 0,6 %, in Teuerungsrate und Arbeitsmarkt bei einer weitgehend konstanten Entwicklung.

Risiken ergeben sich insbesondere aus dem globalen Umfeld: Den Handelskonflikten zwischen den USA und China bzw. der EU, dem Brexit und möglichen Einflüssen der Corona-Krise.

Ausblick

Für 2020 erwarten wir eine rückläufige Konjunkturdynamik, eine Preissteigerungsrate von unter 2 % und einen geldpolitischen Kurs der Notenbanken, der sich auf Wachstumsstimulation richtet. Die niedrigen Zinsen könnten das Entstehen von Spekulationsblasen begünstigen. Umsatzerwartungen unter Vorjahresniveau im Bereich der regionalen Wirtschaft werden sich auch auf unseren Geschäftsverlauf auswirken. Herausforderungen bleiben das weiter niedrige Zinsniveau, der Wettbewerb durch andere Banken, Non- und Near-Banks sowie Regulierung, Verbraucherschutz und ein digital verändertes Kundenverhalten. Die 2018 gestartete Digitalisierungsoffensive der genossenschaftlichen Finanzgruppe zur Omnikanal-Vernetzung des Bankangebots von der Filiale über das Servicecenter bis zum Smartphone geht voran.

Für das Geschäftsjahr 2020 rechnen wir mit einer zurückhaltenden Entwicklung des bilanziellen Geschäfts und einer nahezu konstanten Bilanzsumme. Dabei planen wir einen Anstieg der Darlehen um ca. 1,75 % im Kundenkreditgeschäft. Das außerbilanzielle Kundenanlagevolumen wollen wir durch Umschichtung bilanzieller Einlagen privater Kunden weiter ausbauen. Das verstärkte Angebot alternativer Anlageformen soll Einlagenzuflüsse und damit die Belastung durch Negativzinsen begrenzen.

Eine prognostizierte Senkung des Zinsüberschusses um rund 1,5 % möchten wir durch gezieltes Bilanzstrukturmanagement begrenzen. Weiter intensiviert werden soll das außerbilanzielle Dienstleistungsgeschäft: insbesondere Wertpapiere, Fondsanlagen, Versicherungslösungen und Konsumentenkredite.

Der Verwaltungsaufwand wird durch turnusmäßige Kosten für den Austausch der girocard-Hauptausstattung und Sanierungsmaßnahmen an unserem Hauptgebäude um rund 1,5 Mio. Euro über den Vorjahresausgaben liegen. Gleichzeitig managen wir die Kostenentwicklung u. a. durch Prozessoptimierungen aktiv.

Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge wird in 2020 bei ca. 0,59 % der durchschnittlichen Bilanzsumme und damit im akzeptablen Bereich liegen. Für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft erwarten wir weiterhin eine positive Grundtendenz. Auch das erwirtschaftete Eigenkapital soll weiter gestärkt werden.

Die anhaltende Niedrigzinsphase und zunehmende Regelungsdichte führen zu weiteren Kosten. Der immer schärfere Wettbewerb erhöht den Druck auf die Margen. Dies könnte die Ertragslage ebenso negativ beeinflussen wie eine fehlende weltwirtschaftliche Grunddynamik und eventuell ansteigende Insolvenzen. Weitere Risiken bergen internationale Konflikte und die weiterhin hohe Staatsverschuldung in einigen Ländern des Euroraums. Durch aktives Risikomanagement und entsprechende Geschäftspolitik wollen wir unser Ziele dennoch stabil verfolgen.

Die Auswirkungen der Corona-Krise sind noch nicht einzuschätzen: Rezessive wirtschaftliche Entwicklungen, Produktionseinschränkungen, Kurzarbeit und Insolvenzen können zu einer deutlich negativen Abweichung vom prognostizierten Geschäftsverlauf führen. Die Folgewirkungen sind nicht abschätzbar, wir begegnen dem Verlauf mit angemessenen Maßnahmen. Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit nicht zu erkennen.

Wesentliche Chancen sehen wir bei einem deutlich besseren Konjunkturverlauf, verbunden mit einer höheren Nachfrage nach bilanziellen und außerbilanziellen Finanzprodukten. Insgesamt prognostizieren wir für 2020 einen akzeptablen Geschäftsverlauf; wie bisher gilt es, auf Veränderungen flexibel zu reagieren.


Nachhaltigkeit als Bestandteil des Kerngeschäfts

Nachhaltigkeit als Bestandteil des Kerngeschäfts

Unsere Bank begreift die Zukunft als heutige Aufgabe. Schon von ihrem Wesen her orientiert sich die genossenschaftlich organisierte Heidenheimer Volksbank an nachhaltigen Werten und überträgt diese Orientierung in entsprechendes Handeln: ganz grundsätzlich, durch den Einsatz zukunftsgerechter Technologien, durch die Vermittlung von Investments in nachhaltige Fonds sowie die Finanzierung nachhaltiger Initiativen in der Region und das vielfältige gesellschaftliche, soziale und kulturelle Engagement der Bank und ihrer Beschäftigten in der Region.

„Was einer nicht schafft, das schaffen viele“: Das genossenschaftliche Prinzip bewährt sich, wenn es darum geht, Krisen standzuhalten und die Zukunft im Sinne des Wohlergehens unserer großen Gemeinschaft bewusst zu gestalten. Das gilt auch und gerade im Jahr 2020, das noch vor kurzem sichere Prognosen durch die Corona-Pandemie infrage stellt. Nachhaltigkeit meint nach der anerkannten Brundtland-Definition ein Handeln, das „den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.

Die Forderung, diese Entwicklung dauerhaft zu gestalten, gilt für alle Länder und Menschen“.

Grundsätzlich nachhaltiges Handeln bestimmt zum Beispiel unsere Funktion eines finanziellen Lebensbegleiters unserer Mitglieder und Kunden. Ob es um Investition, Finanzierung oder Vorsorge geht: Die Heidenheimer Volksbank ist ein Leben lang zuverlässig an ihrer Seite. Durch persönliche, jederzeit faire und genossenschaftliche Beratung sind wir mit ihnen erfolgreich – aufrichtig und verantwortungsbewusst. Wie modern dieses Handeln ist, zeigen scheinbar plötzliche Fehlentwicklungen andernorts, die durch fehlende Aufrichtigkeit entstehen. Mit solchen Situationen muss bei uns niemand rechnen: Sie kommen nicht vor, wir achten darauf.

Nachhaltigkeit ist kein separates Ziel, sondern längst integraler Bestandteil unseres Kerngeschäfts. Wirtschaftliche Prosperität, eine intakte Umwelt und sozialer Zusammenhalt hängen eng zusammen. Auch der hohe Digitalisierungsgrad unserer Bank ist eine Investition in Nachhaltigkeit: Möglichst papierlose Kommunikation, elektronische Postfächer und zahlreiche digitale Services tragen dazu bei, Ressourcen im Sinne zukünftiger Generationen zu schonen.

Unser Verbundpartner Union Investment ist Marktführer im Geschäftsfeld nachhaltiger Investmentfonds in Deutschland und betreut ein Vermögen von 368,2 Mrd. Euro (Stand Dezember 2019). Ein ganzheitlich angelegter Blick auf Märkte, Entwicklungen und die Bedürfnisse der Anleger bestimmen das Handeln. Nachhaltige Investments beziehen die ESG-Kriterien Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Führungsqualitäten (Governance) in die Anlageentscheidung ein. Das bezieht sich auf die Fondseigner selbst und die Länder, in denen sie agieren. Unser kritischer Blick auf besondere Risiken – u. a. Ereignis-, Klage- oder Reputationsrisiken – gibt Anlegern zusätzliche Sicherheit. Einen guten Hinweis auf die Vertrauenswürdigkeit von Union Investment liefern auch die Auszeichnung „German Fund Champion 2020 – ESG/Nachhaltigkeit“ im Wettbewerb mit 19 anderen Gesellschaften, verliehen von f-ex und finanzen.net, und die Bestnote A+ der von der UN unterstützten Organisation PRI (Principles for Responsible Investment).

Ein weiterer Baustein ist die Vergabe von Krediten an nachhaltig handelnde Unternehmen. Im Jahr 2019 hat die Heidenheimer Volksbank hier 199 Projekte finanziert, das Volumen beträgt rund 53 Millionen Euro. Ralf Bücheler, Bereichsleiter Firmenkunden, hebt insbesondere Investitionen im Bereich Erneuerbare Energien hervor. So begleitet die Bank zahlreiche Biogasanlagen-Projekte. Sowohl die Planung der Anlage selbst als auch die der zugehörigen Finanzierung richten sich nach der Bedarfslage des investierenden Landwirts. Als weiterer Schwerpunkt gilt die Finanzierung von Photovoltaik-Anlagen auf gewerblichen und landwirtschaftlichen Gebäuden, aber auch auf Eigenheimen. „Hier ist am Ende mit erfreulichen Resterträgen zu rechnen, die Finanzierungssummen sind jedoch teilweise sehr hoch“, kommentiert Ralf Bücheler. „Unsere Kunden profitieren von unserer sehr großen Planungserfahrung, die Standardabweichung bei PV-Anlagen beträgt in der Regel maximal 10 %. Bei Windkraftanlagen dagegen können es bis zu 25 % sein.“

Ergänzend unterstützt die Heidenheimer Volksbank gewerbliche Kunden bei Effizienzprojekten: Hier geht es beispielsweise um die Reduzierung des Materialverbrauchs, um den Einsatz umweltverträglicher Werkstoffe oder auch um eine höhere Energieeffizienz in Produktionsprozessen, also die Reduktion des Strom- bzw. Wärmeeinsatzes: „Wir betreiben solche Projekte von beiden Seiten her immer mit viel Herzblut – im Sinne wirklich guter Ergebnisse. Allerdings genügt es nicht, einfach nur ‚Weltverbesserer’ sein zu wollen. Da haben wir eine klare Beratungsverantwortung, der wir auch in allen Fällen gerecht werden!“


Digital zur Omnikanal-Bank

Volksbank Heidenheim –  Unsere wichtigsten Service-Apps

Auf dem Weg zur Omnikanal-Bank installieren wir verschiedenste Angebote und Services. Der digitale Bereich spielt eine immer größere Rolle und erhält vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zusätzliche Relevanz. Gerade in Krisenzeiten steht die Heidenheimer Volksbank ihren Mitgliedern und Kunden mit ihrem großen, mühelos und von überallher zugänglichen Portfolio als verlässlicher Partner zur Seite.

Der umfassende Lock-Down hat gezeigt: Banking, Services, Geldanlage und Bezahlen von zuhause aus machen das Leben nicht nur einfacher, sondern können zur einzig möglichen Alternative werden. Es ist auch und ganz besonders die Zeit von Jutta Tolay, die bei der Bank als „digitale und innovative Treiberin“ fungiert. „Wissen zu vermitteln und eine positive Einstellung zu Digitalthemen zu fördern, sehe ich als meine wichtigste Aufgabe“, meint sie. Als effektiven Weg ans Ziel sieht sie u. a. Veranstaltungen in Bildungseinrichtungen – wenn sie denn möglich sind.

Das bekannteste und umfangreichste digitale Tool für Privatkunden und Mitglieder der Heidenheimer Volksbank ist die VR-BankingApp.

Sie schafft perfekte Transparenz über Kontenstände und -bewegungen. Sie ermöglicht es, Daueraufträge zu managen und Überweisungen zu erledigen – dank Scan2Bank genügt es dafür, die zugehörige Rechnung zu fotografieren. Sie verschickt auf Wunsch per Kwitt Geld an Kontakte auf Ihrem Smartphone, die diese Funktion ebenfalls freigeschaltet haben. Per VR-BankingApp können Sie mit dem Smartphone zahlen, ohne Bankkarte Geld abheben. Sie verfügt über ein elektronisches Postfach für die Kommunikation mit uns – und anderes mehr. Alle Details zur VR-BankingApp gibt’s hier.

Mobil Bezahlen

Die TAN-App VR-SecureGo liefert Transaktionsnummern (TAN) sicher und bequem auf Ihr Tablet oder Smartphone. Zusätzlich gibt’s verschiedenste Service-Apps. Per R+V-Scan können Sie Arztrechnungen bezahlen und Rezepte bzw. Belege papierlos einreichen. Nutzer der App UnionFondsOnline haben ihr UnionDepot stets im Blick. Informationen dazu und zu Apps wie etwa dem VR-Organizer, die e@syCredit-App, den R+V AutoNotruf und andere bietet unsere Website hier.

Verschiedenste Geldgeschäfte aus vielen Bereichen – Sparen und Geldanlage, Vorsorge und Absicherung, Kredit und Baufinanzierung etc. lassen sich schnell und effektiv online erledigen. Die eBanking Business Edition bietet komfortable Profi-Tools für Firmen und Vereine: Zahlungsverkehr, Vorlagen, Freigabeprozesse, Import und Export laufen auf Wunsch komplett digital.

Fazit: Es lohnt sich, die digitalen Services der Heidenheimer Volksbank kennenzulernen und sie aktiv zu nutzen: 24 Stunden pro Tag – weltweit. Alle Infos finden Sie auf hdh-voba.de.


Let’s take it nice and easy!?

Weihnachtsfeier der Volksbank Heidenheim – Neuer Kammerchor, Schillergymnasium Heidenheim

Foto: Dr. Thomas Bünnigmann

15 Jahre Neuer Kammerchor am Heidenheimer Schiller-Gymnasium: Es ist eine Zeit des Übens und Wachsens, eine Zeit unzähliger Erfolge und Auszeichnungen, bedeutender Kooperationen und eines inspirierenden Gemeinschaftsgedankens... Am Ende eines Probensamstags im Februar 2020 widmet sich der Chor dem Frank-Sinatra-Titel „Let’s take it nice and easy“. Dem zuzuhören, bietet einen wunderbaren Einstieg in die Idee dieses weltweit erfolgreichen Schulchors: Aus spürbarer Freude entsteht höchste Klangqualität.

Normalerweise studieren Musikpädagoge Thomas Kammel, seine Sängerinnen und Sänger schwierigste Chorliteratur ein. Klassik und geistliche Werke aber sind nicht alles. Und: Die Herangehensweise macht’s – in der ernsten Musik ebenso wie bei diesem Sinatra-Song. „Easy! Das ist ein Körpergefühl“, gibt Thomas Kammel seinem Chor mit auf den Weg. Die Probe gestaltet sich vielfältig: Den Text rhythmisch sprechen, zwischenzählen, einzelne Stimmen, schließlich tutti – um dann wieder zu feilen. „Das ist wirklich gute Musik, ihr könnt es langsam erahnen! Jetzt kommt die superschwere Stelle! Ne Sechzehntel früher! Nur ein Mini-Atemreflex – wenn ihr zu lang atmet, seid ihr raus!“ Nach und nach gewinnt das Stück, allein durch nuanciertes Singen und Interpretieren. Am Ende mutet es fast wie ein Schauspiel an.

Und der Chor? In den Gesichtern ist zu lesen, wie der Reifeprozess die Jugendlichen mitreißt: Die Augen leuchten, sie singen einander zugewandt, beginnen zu wippen und lassen sich durch jeden Fortschritt weiter motivieren. Das Wesen dieses Ensembles lässt sich schwer in Worte fassen. Bei Auftritten jedoch sorgen die Lebendigkeit, Präzision, Begeisterung der Sängerinnen und Sänger im Neuen Kammerchor und ihr vielstimmiges, in unzähligen Stunden herausgebildetes Können regelmäßig für Furore. Was soll das sein? Ein Schulchor?

Es ist ein Schulchor. Und er ist vermutlich das eigentliche Lebenswerk des Kirchen- und Schulmusikers Thomas Kammel, der zuvor Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart gelehrt hatte, einen weiteren Chor auf ambitionierte Weise begleitet und zudem ein Deputat als Lehrer für Musik und Geschichte am Gymnasium innehat. 2005 gründet er den Neuen Kammerchor – nach besonderen Regeln: Der Anspruch ist hoch. Geprobt wird samstags, stundenlang. Den Jugendlichen ist’s recht. Es gibt erste Auftritte, weitere folgen. Immer mehr werden es, immer größer wird der Radius. Heute stehen etwa 40 Konzerte pro Jahr auf dem Programm. Die Goldmedaillen bei Wettbewerben füllen bald eine Vitrine. Es gibt Konzertreisen in alle Welt: Estland und Finnland, Brasilien, Balkan, Mexico und Guatemala, Rumänien – gefördert von Sponsoren, unter anderem durch die Heidenheimer Volksbank. 2014/15 wird der Chor vierter Patenchor des SWR Vokalensembles, im Herbst 2019 Patenchor der internationalen Bachakademie Stuttgart und der Gächinger Cantorey. Und der Nachwuchs? Bei Schulanmeldungen im Schiller-Gymnasium stehen die Kinder Schlange.

Weihnachtsfeier der Volksbank Heidenheim – Neuer Kammerchor, Schillergymnasium Heidenheim

Foto: Dr. Thomas Bünnigmann

Laura und Nathanael machen 2020 Abitur und gehören langsam zum „alten Eisen“ ihres Chors. Seit Jahren zählen für sie Freude an der Musik ebenso wie die besondere Gemeinschaft: „Wir haben hier sehr gute Freunde, nirgends sonst trifft man so unterschiedliche Menschen und Charaktere aus mehreren Jahrgangsstufen.“ Es geht ihnen darum, die Menschen zu erreichen: „Sobald ich das Kleid anziehe, komme ich in Konzertstimmung“, meint Laura. Ihre Kollegin Anna hebt die Reisen hervor: „Die Kultur in Guatemala war sehr beeindruckend, durch die Gastfamilie bekamen wir tiefe Einblicke!“ Viele Ehemalige singen weiter mit, auch wenn sie anderswo leben; weil sie etwas Ebenbürtiges dort nicht finden. Toleranz und Akzeptanz werden großgeschrieben. Der Chor öffnet sich auch über die Schule hinaus; aktuell für eine junge Rumänin. Mittlerweile gibt es zudem eine Kultur-FSJ-Stelle beim Kammerchor; der FSJ’ler bekommt die Möglichkeit, teilweise Proben zu leiten.

Die Heidenheimer Volksbank begleitet die große, nun 15-jährige Entwicklung des Chors von Anfang an. Neben den Live-Eindrücken beim jährlichen Weihnachtskonzert im CCH zählt – natürlich – finanzielle Unterstützung: 2019 etwa die Reise zum Internationalen Chorwettbewerb in Maastricht, des Konzerts „Sinfonie No. 5 ‚Return to Middle Earth’ aus ‚Herr der Ringe’, einer Konzertreise nach Rumänien und des Konzerts „Vivaldi, Corelli & Locatelli“ gemeinsam mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart im Forum Schlosspark Ludwigsburg. Noch im Februar 2020 reisen 63 Chormitglieder nach Schio nahe Verona und realisieren dort mit über 200 italienischen Schüler und Schülerinnen den Workshop „Singen im Chor“. Die für Mai 2020 geplante große Konzertreise nach Südafrika, Swasiland und Namibia muss dann schweren Herzens wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, ebenso eine Reihe von Konzerten. Längst nicht alles ist einfach, schon gar nicht in diesem Frühjahr. Das afrikanische Sprichwort aber, zu lesen auf der Website des Chors, gilt auch jetzt: „If you want to go fast, go alone. If you want to go far, go together“...

Zwei Familienkonzerte Ende Juli bilden die ersten Aufführungen nach der Krise – ohne den „Coro Esperanza Azteca“ aus Puebla/Mexico und vor nur wenigen Gästen, mehr sind nicht gestattet. Dennoch empfinden die Sängerinnen und Sänger und nicht zuletzt Thomas Kammel diese Konzerte als auf neue Weise gemeinsam, irgendwie erleichternd und dann doch ein Stück weit „nice and easy“.

Franchisegründer 2019:
Daniel Hofmann,
Home Instead Erlangen

Daniel Hofmann

Es ist vom Start weg eine Erfolgsgeschichte: 2017 klopft Betriebswirt Daniel Hofmann bei Alexander Schuster, Firmenkundenberater der Heidenheimer Volksbank, an. Er möchte eine Seniorenbetreuung im Franchise-System „Home Instead“ am Standort Erlangen gründen und prüfen, ob die Heidenheimer Volksbank als seine Hausbank der geeignete Partner sein könnte. Klare Vorstellungen und einen präzisen Businessplan bringt er mit.

Die Chemie zwischen beiden stimmt spontan. Zielführende Gespräche – zu Geschäftsidee und Voraussetzungen, zu betriebswirtschaftlichen Aspekten und Finanzierungsstruktur – bilden den Beginn des gemeinsamen Weges. Alexander Schuster erlebt den damaligen Gründer als außergewöhnlich versiert: „Herr Hofmann ist ein Quereinsteiger im Bereich Betreuung und Pflege. Aus seiner beruflichen Laufbahn brachte er allerdings reichlich Management- und Vertriebserfahrung mit. Und er kannte seinen Businessplan aus dem Effeff!“

Die Regel bei Gründungen sei ein deutlich höherer Bedarf an betriebswirtschaftlicher Beratung, so der Finanzierungsexperte. In diesem Fall läuft der Austausch weitgehend auf Sparrings-Ebene. Daniel Hofmann hat sich den Schritt gut überlegt: „Ich sehe den Markt der Seniorenbetreuung als absoluten Zukunftsmarkt.

Daniel Hofmann

Und das Home Instead-Konzept ist durchweg gut. Auch, weil es sich von reinen Pflegediensten durch einen wichtigen Faktor unterscheidet: Wir bringen Zeit mit – Zeit für die persönliche, fürsorgliche Unterstützung von Senioren in ihren eigenen vier Wänden. Wir betreuen zu Hause und begleiten außer Haus, wir bieten Haushaltshilfe und Grundpflege​, Demenzbetreuung und die Entlastung pflegender Angehöriger. Weil ich ein solches Angebot vermisst habe, als meine Großmutter es gebraucht hätte, sah ich darin eine sinnstiftende und erfolgversprechende Tätigkeit für mich. Das hat sich bestätigt!“

Home Instead Pflegekraft bei der Arbeit

Zunächst beschäftigt er eine Pflegedienstleitung und eine Kollegin für die Disposition. In den ersten beiden Jahren arbeitet Daniel Hofmann 17 Stunden täglich. Das durchdachte Franchise-System sieht er als Chance „mit Leitplanken und Schutzhülle“. Der Erfolg und die Möglichkeit, ganz und gar eigenverantwortlich agieren zu können, motivieren ihn. Schnell wächst das Team von Home Instead Erlangen auf etwa 80 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an. Die meisten arbeiten in Teilzeit, die Betreuung kann stunden- aber auch tageweise gebucht werden. „Wir versuchen, konstante Betreuungsbeziehungen zu ermöglichen. Und gehen dabei – auch das ist ungewöhnlich – von unseren Beschäftigten bzw. den Bewerberinnen und Bewerbern aus: Sie geben ein Zeitfenster an, wir versuchen, Kunden mit passender Nachfrage zu finden. Je größer das Team, desto besser lässt sich alles abstimmen.“ Damit die Kunden perfekt bedient werden, durchlaufen neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein Schulungsprogramm in der Home Instead-Akademie: online und vor Ort. Erste Einsätze erfolgen dann in Begleitung.

Nach Ansicht von Alexander Schuster ist Daniel Hofmann mit seinem Unternehmen perfekt aufgestellt. Er schätzt die Zusammenarbeit mit engagierten Gründern und ist überzeugt, dass sie den Wirtschaftskreislauf wesentlich beeinflussen. Das zugehörige Dienstleistungspaket der Heidenheimer Volksbank ist aus seiner Sicht ideal: „Als Regionalbank legen wir unseren Fokus auf eine verantwortliche, persönliche Begleitung. Fehler kosten Zeit und Geld; deshalb bringen wir wichtige Aspekte ins Spiel, an die Gründer vielleicht nicht denken. Wir geben konkrete Tipps, die über die reine Banker-Sicht hinausgehen und auch steuerliche und betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigen.“ Diese Form der Begleitung sei häufig das „Zünglein an der Waage“ für Gründer, wenn es um ihre Entscheidung für den passenden Bankpartner geht.

Home Instead Pflegekraft bei der Arbeit

Vorteile für die Heidenheimer Volksbank generiert er im eigenen Auswahlprozess: Im Interesse seiner Bank interessiert sich der Firmenkundenbetreuer besonders für Gründer, die zunächst tragfähige Ideen mit persönlichem Einsatz verwirklichen und später ihre Ziele aktiv weiterentwickeln. Daniel Hofmann ist so einer. 2019 beteiligt er sich am Wettbewerb des Deutschen Franchiseverbandes um den Titel „Franchisegründer des Jahres“. Seine Strategie überzeugt die Juroren ebenso wie ihre Umsetzung und die daraus resultierenden Zahlen: Er erhält den Titel. In der Corona-Krise agiert er vorausschauend, gleicht krisenbedingte Absagen durch aktives Networking und flexibles Kooperieren mit Sozialdiensten aus, unterstützt eine lokale Bäckerei und ein italienisches Restaurant durch den Kauf dort einlösbarer Gutscheine. Und er realisiert neue Pläne. Im Mai 2020 eröffnet der Gründer von 2017 einen zweiten Standort ganz in der Nähe: „Home Instead“ by Daniel Hofmann gibt es nun auch in Fürth.


Auf dem Weg zum Apartmenthaus

Auf dem Weg zum Apartmenthaus - Baustelle Volksbank Heidenheim

Wo es im Online-Geschäftsbericht 2018 um die Beseitigung eines Altgebäudes ging, steht nun der Rohbau unseres Apartmenthauses: In der Schnaitheimer Straße 2 bauen wir mit einer Investition von 2,5 Mio. Euro 13 Mikro-Apartments und zwei Dachgeschosswohnungen auf insgesamt 470 Quadratmetern Wohnfläche.

Ein Blick zurück: Als der Abriss beendet war, kamen zunächst die Archäologen. Zehn Wochen lang wurde gegraben. Dass die Fachleute fündig wurden, ist für die Stadtgeschichtsschreiber kein Wunder: Immerhin befindet sich unter der Heidenheimer Stadtmitte eine römische Siedlung und eine alemannische Gräberstätte; Fundstücke gibt’s daher überall.

Auf besagtem Grundstück wurde nur bis zur Tiefe des Gewölbekellers gegraben. Dabei kamen u. a. Keramikstücke, eine mehrere Meter lange, nicht sehr hohe Mauer und – als bedeutendstes Fundstück – ein Pferdeskelett zutage. Die Keramik verweist auf eine Siedlung in der Zeit nach der Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Die Pferdebestattung – von der Fundsituation her vermutet man eine regelrechte Beisetzung – wurde wohl in der Zeit zwischen 100 und 160 n. Chr. vollzogen.

Auf dem Weg zum Apartmenthaus - Baustelle Volksbank Heidenheim

Auch eine nicht vermutete Fernwärmeleitung sorgte für Verzögerung: Die Stadtwerke mussten die Leitung neu verlegen.

Um zu vermeiden, dass diese Maßnahme drei Straßenzüge betrifft, musste das Fundament des Apartmenthauses komplett neu geplant werden. Am Ende konnte der Rohbau statt im Juni erst im September starten; im Dezember 2019 war Zeit fürs Richtfest.

Seither läuft der Innenausbau: Fenster, Elektro, Sanitär, Böden, ... „Die Fertigstellung ist für (Frühjahr) 2021 geplant“, so Vorständin Elke Müller-Jordan, die das Projekt bankintern verantwortlich betreut. „Erste Miet-Interessenten haben wir bereits, es sind aber noch Wohnungen frei! Sie eignen sich gut für Pendler und Studierende, gleichzeitig ist uns Kontinuität in den Mietverhältnissen wichtig, damit sich alle wohlfühlen können.“


98.100 Euro für die Region: die Heidenheimer-Volksbank-Stiftung

Stiftungsveranstaltung 2019 - Volksbank-Stiftung

Foto: Natascha Schröm

Seit 21. Dezember 2007 verbindet die Heidenheimer-Volksbank-Stiftung – damals mit einem Stiftungskapital von 50.000 Euro gegründet – Stifterinnen und Stifter mit unserer Bank im gemeinsamen Wirken für die Region. Heute halten 20 Treuhandstiftungen ein Stiftungskapital von 3,1 Mio. Euro, testamentarisch festgelegte Zustiftungen erhöhen das Gesamtvolumen auf über 7 Millionen Euro. 2019 wurden Spenden in Höhe von 98.100 Euro vergeben!

Unsere Heimat ist durch ihr soziales und kulturelles Leben geprägt, unsere Region so lebendig wie die Menschen, die hier leben. Als Mitglieder unserer Stiftergemeinschaft fördern einige von ihnen in hoher Leistungsbereitschaft und Verantwortung Anliegen im kulturellen, sozialen oder sportlichen Bereich. Sie setzen Akzente, verbessern die Lebensqualität anderer und damit wesentliche Dinge zum Wohle unserer Region.

Die Heidenheimer Volksbank Stiftung ermöglicht ihnen, ihr Fördern komfortabel und unbürokratisch umzusetzen: durch rechtliche und steuerliche Beratung und die Erledigung sämtlicher administrativer und gesetzlicher Formalitäten.

Bereits ein Mindestbetrag von Euro 25.000,00 macht eine Stiftung möglich: Sie bestimmen die zu fördernde Einrichtung, legen den Verwendungszweck fest und wählen einen Namen für Ihr Engagement.

Unsere Stiftungsexpertin Karin Schilk ist Mitglied des Stiftungsrates und Ihre Ansprechpartnerin für alle Fragen zu Stiftung und Generationenberatung. Der Stiftungsvorstand – unter Vorsitz von Ulrich Hasenmaier, mit Elke Müller-Jordan und Dr. Michael Banz – und der Stiftungsrat unserer Bank entscheiden in jedem Jahr über die aktuellen Stiftungsbeträge der Hauptstiftung. Im Geschäftsjahr 2019 gingen über 36.900 Euro an die festgelegten satzungsgemäßen Zwecke, 61.200 Euro wurden aus den Mitteln der Heidenheimer-Volksbank-Stiftung gespendet: Der Gesamtbetrag ist 98.100 Euro.

Die größte Einzelspende – 9.000 Euro – ging an die Stadt Heidenheim für die Erstausstattung der Notfalldosen und die Sanierung des Bolzplatzes am Zanger Berg. Die Heidenheimer Heideköpfe wurden als Deutscher Meister und Europapokalsieger mit einer Spende in Höhe von 7.200 Euro zur Anschaffung von Sportmaterial ausgestattet. Das Naturtheater erhielt anlässlich seines 100-jährigen Jubiläums aus der Stiftung, insgesamt 10.000 Euro. Mit je 3.500 Euro wurden der Verein Kinder und Kunst und der Verein für Therapeutisches Reiten in Herbrechtingen bedacht; dort soll ein Pony angeschafft werden. 5.000 Euro flossen an das Kunstmuseum Heidenheim.

Je 1.500 Euro gingen an den SV Thurn & Taxis Dischingen sowie die Initiative proFreibad in Kösingen. 1.000 Euro erhielten insgesamt 24 Initiativen – u. a. die Frauenselbsthilfe nach Krebs, Freunde schaffen Freude, die Sportgruppe der Lebenshilfe, die Naturfreunde Mergelstetten, der Kreistierschutzverein, der Förderverein Naturheilweisen im Klinikum Heidenheim, das Haus der Familie, die Fördervereine der freiwilligen Feuerwehr Abteilung Gerstetten und der Jugendfeuerwehr Heidenheim, der Verein HinSehen!, die Kirchengemeinde St. Maria, der Oratorienchor Heidenheim, der FFV Heidenheim, der RSV Oggenhausen und die Abteilungen Leichtathletik und Ski der TSG Nattheim.

Für die Treuhandstiftungen wurden stellvertretend vier Studenten der DHBW geehrt, die mit Stipendien aus der Dr. Friedrich-Wilhelm von Seydlitz-Kurzbach-Stiftung ausgestattet wurden.

Möchten Sie sich mit Ihrem Namen und einem eigenen Profil, aber ohne bürokratische Hürden, in unserer Region finanziell engagieren? Möchten Sie heute wirkungsvoll helfen und – in vielen Fällen – ein Andenken über Ihre Lebenszeit hinaus schaffen? Für einen persönlichen Gesprächstermin und Ihre individuellen Fragen bitten wir Sie, mit unserer Stiftungsexpertin Karin Schilk Verbindung aufzunehmen: Telefon 07321 311-313, Mail Karin.Schilk@hdh-voba.de.